Der Präsident gilt als Scharfmacher. Mottaki soll dem Westen zuletzt Verhandlungsbereitschaft im Atomstreit signalisiert haben.

Teheran/Berlin. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat einem Agenturbericht zufolge seinen Außenminister entlassen. Den Posten von Manuchehr Mottaki solle zunächst der Chef der Atombehörde des Landes, Ali Akbar Salehi, einnehmen, berichtete die amtliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Ahmadinedschad habe Mottaki in einem Brief für seine Dienste im Außenministerium gedankt.

Mottaki hatte zuletzt im Atomkonflikt Verhandlungsbereitschaft signalisiert, während Ahmadinedschad den westlichen Staaten Doppelmoral vorwarf. Auf einer Internetseite der iranischen Opposition hieße es, Mottaki habe die Politik des Präsidenten kritisiert. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle forderte, die gerade in Genf begonnenen Gespräche über das Atomprogramm dürften deshalb nicht unterbrochen werden. „Die Gespräche haben begonnen, sie müssen fortgesetzt werden, in welcher politischen Konstellation auch immer“, sagte Westerwelle vor dem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie an Atomwaffen zu arbeiten. Die islamische Republik weist dies zurück.