Die Frau des Verteidigungsministers sieht ihre kritisierte Kinderschutzorganisation „Innocence in Danger“ verleumdet.

Berlin. Die in die Kritik geratene Kinderschutzorganisation von Stephanie zu Guttenberg, „Innocence in Danger“ hat Kritik an ihrer Spendenverwendung zurückgewiesen und rechtliche Schritte gegen Zeitungsberichte angekündigt. Der Verein erklärte, er werde gegen die seiner Ansicht nach haltlosen Vorwürfe vorgehen und Redakteure der Verlagsgruppe DuMont Schauberg wegen „verleumderischer“ Aussagen verklagen.

Rückendeckung erhielt der Verein von der Deutschen Unesco-Kommission, die die Ziele der Organisation nachdrücklich unterstützte. Allerdings bekräftigte der Geschäftsführer für das Spendensiegel DZI, Burkhard Wilke, seine Kritik an der fehlenden Transparenz von Guttenbergs Organisation „Innocence in Danger“. Die zu DuMont Schauberg gehörenden Zeitungen „Frankfurter Rundschau“ und „Berliner Zeitung“ hatten über „undurchsichtige Finanzen“ und „dubiose Methoden“ des Vereins berichtet.

Seine deutsche Sektion mit 2,5 Stellen führt die Ehefrau von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). „Innocence in Danger“ gebe keine Auskunft über die Höhe der Spendeneinnahmen, die Mittelverwendung und die Verwaltungskosten und bemühe sich nicht um das renommierte DZI-Spendensiegel als Qualitätsmerkmal, hieß es. Offen bleibe auch, warum der Verein zwei Büros in Köln und Berlin unterhalte und wie kostspielig das sei.

Stephanie zu Guttenberg, die auch schon durch ihre Mitwirkung an der umstrittenen RTL-Sendung „Tatort Internet“ in der Kritik steht, erklärte: „Transparenz der Spendenmittelverwendung ist uns sehr wichtig.“ Sämtliche Aktivitäten würden online gestellt und Projektfinanzierern wie dem Bundesfamilienministerium detaillierte Abrechnungen präsentiert. Auf das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) werde bewusst verzichtet, um möglichst viel Geld Projekten zugute kommen zu lassen. Gegenüber dem für gemeinnützige Organisationen zuständigen Berliner Finanzamt würden zudem jährlich die Geschäftszahlen offengelegt.

Die Deutsche Unesco-Kommission erklärte, sie unterstütze mit Nachdruck die Ziele und die wichtige Arbeit von „Innocende in Danger“. Zudem sei die in Zeitungsberichten angezweifelte Darstellung des Vereins, er sei „unter dem Segel der Unesco gegründet worden“, korrekt.

DZI-Geschäftsführer Wilke bekräftigte seine Kritik. Seine von den Zeitungen in einem Wortlaut-Interview wiedergegebenen Äußerungen seien autorisiert gewesen. Es treffe daher nicht zu, wenn der Verein nunmehr einen gegenteiligen Eindruck erwecken wolle. „Sachlich unangemessen“ und „tendenziös“ sei lediglich die Präsentation mit Überschriften wie „Gutfrau ohne Gütesiegel“ oder „Im Spendensumpf“ gewesen, auf die er allerdings keinen Einfluss gehabt habe.