70 Mitglieder der Oppositionsgruppe “Damen in Weiß“ sind eine Woche vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Kuba festgenommen worden.

Havanna. Eine Woche vor dem Papstbesuch in Kuba sind rund 70 Mitglieder der Oppositionsgruppe "Damen in Weiß“ festgenommen worden. Das bestätigte die illegale, aber vom Regime tolerierte kubanische Menschenrechtskommission am Sonntag (Ortszeit). Seit Wochen fordern die "Damen in Weiß“ eine Unterredung mit Papst Benedikt XVI.. Die katholische Kirche Kubas verweigert das bislang mit dem Hinweis auf den dichtgepackten Terminplan des Kirchenoberhauptes.

Trotz der Repressalien trafen sich die Regime-Kritikerinnen am Sonntag zu ihrem traditionellen Schweigemarsch vor der Kirche Santa Rita in Havanna. Die "Damen in Weiß“ wurden 2003 von Angehörigen inhaftierter Dissidenten gegründet.

Am vergangenen Dienstag hatte eine weitere Oppositionsgruppe in Havanna die Kirche Nuestra Señora de la Caridad (Unsere Liebe Frau der Mildtätigkeit) besetzt. Die Aktivisten forderten ein Ende der Repression auf Kuba und wünschten ebenfalls, vom Papst gehört zu werden. Die Polizei räumte die Kirche in der Nacht auf Freitag.

Papst Benedikt XVI. wird am 26.3 März zu einem 48-stündigen Besuch auf Kuba erwartet. Es ist der zweite Aufenthalt eines Papstes auf Kuba, nachdem Johannes Paul II. 1998 die kommunistisch regierte Insel besucht hatte.

(abendblatt.de/epd)