Die Bundesprüfstelle sperrt die umstrittene Adresse. Auf iShareGossip gab es Amok-Drohungen gegen Schulen und Beiträge, die zu Gewalt führten.

Bonn. Die Mobbing-Website „isharegossip.com“ ist indiziert worden. Die Internetseite animiere die meist jugendlichen Nutzer, „ihre Mitschüler zu beleidigen und ihnen übel nachzureden“, begründete die stellvertretende Leiterin der zuständigen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) in Bonn, Petra Meier. Durch die Indizierung werde die Seite „in den nächsten Tagen“ in Deutschland nicht mehr durch Suchmaschinen auffindbar sein. Sie ist aber weiterhin abrufbar. Hintergrund der Indizierung sind Hetzbeiträge auf „isharegossip.com“ (engl.: Ich teile den Klatsch), die am vergangenen Wochenende in Berlin zu einer brutalen Schlägerei unter Jugendlichen geführt hatten. Dabei war ein 17-Jähriger nach einem gescheiterten Streitgespräch, das er zwischen seiner Freundin und ihren mobbenden Mitschülerinnen organisiert hatte, von den Jugendlichen vor dem U-Bahnhof Osloer Straße bewusstlos geprügelt worden. Der 17-Jährige erlitt dabei schwere Kopfverletzungen.

Zudem gab es auf der Seite Amokdrohungen, so dass an zwei Berliner Schulen der Unterricht ausfiel. Die Beiträge auf der Plattform können anonym ins Netz gestellt werden. Die laut Impressum im lettischen Riga angemeldete Seite steht im Visier der Justizbehörden in Frankfurt am Main. Die Indizierung durch die BPJM erfolgte jedoch unabhängig von dem Übergriff in Berlin. Eine andere Behörde habe im Februar einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte Meier. (dapd)