Der 58-jährige Mann hatte damals die 10-jährige Ursula Herrmann aus Oberbayern in eine Kiste gepfercht und diese dann vergraben. Das Mädchen war qualvoll erstickt. Nun konnte der Mörder nach etlichen Jahren endlich gefasst werden.

Augsburg. Der Täter ging der Polizei am Mittwoch in der Nähe der dänischen Grenze in Kappeln ins Netz. Daraufhin wurde er zur ermittelnden Staatsanwaltschaft nach Augsburg gebracht. Der Haftbefehl wurde direkt eröffnet.

Der Tod des Kindes galt als einer der spektakulärsten unaufgeklärten Mordfälle in der bayerischen Justizgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Ursula Herrmann war am Abend des 15. September 1981 auf dem Heimweg von der Turnstunde entführt worden, als sie mit dem Fahrrad zwischen Schondorf und Eching am Ammersee (Landkreis Landsberg am Lech) unterwegs war. Unbekannte verlangten von den Eltern zwei Millionen Mark Lösegeld. Dann riss der Kontakt ab. Am 4. Oktober wurde das Kind tot in einer im Waldboden eingegrabenen Holzkiste entdeckt. Die Kleine war qualvoll erstickt, weil der vom Entführer konstruierte Belüftungsmechanismus versagte.

Mehrfach sah es so aus, als habe die Ermittlungsgruppe "Ursula Herrmann" die entscheidende Spur. Doch fast 27 Jahre lange konnte der Täter nicht gefasst werden. Bis zuletzt wurden die Beweisstücke aus dem Mordfall, darunter die Kiste und Kleidung, mit neuen Techniken nach DNA-Spuren von damals untersucht. Im derzeit vom Münchner Schwurgericht verhandelten sogenannten Parkhaus-Mord war vergangenes Jahr eine identische DNA-Spur zum Fall Ursula Herrmann gefunden worden.