Einen Tag nach den vereitelten Bombenattentaten auf neun Passagierflugzeuge haben die Behörden die Namen von 19 Verdächtigen veröffentlicht.

London. Dabei handelt es sich vor allem um junge Männer aus muslimischen Einwandererfamilien, die bereits seit langem in Großbritannien leben. Zwei der Männer sollen aus britischen Mittelklasse-Familien stammen und erst vor kurzem zum Islam übergetreten sein. Insgesamt wurden 24 Verdächtige festgenommen.

Der Gruppe wird zur Last gelegt, eine Serie von Anschlägen auf bis zu zwölf Passagierflugzeuge über dem Atlantik geplant zu haben. Falls sie Erfolg gehabt hätten, wären nach britischen Presseberichten möglicherweise mehr als 3000 Menschen ums Leben gekommen. Die Ermittlungen liefen nach Angaben aus britischen Sicherheitskreisen bereits seit etwa einem Jahr. Der Entschluss, jetzt zuzugreifen, sei nach den Festnahmen von Terrorverdächtigen in Pakistan erfolgt.

Die Tageszeitung "The Guardian" berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass nach den Festnahmen in Pakistan von dort der Befehl gekommen sei, die Anschlagsserie jetzt zu starten. Die Botschaft sei von Geheimdiensten entschlüsselt worden. Daraufhin hätten sich die Behörden dann am Mittwochabend kurzfristig zum Eingreifen entschlossen. Nach anderen Berichten war ursprünglich geplant, die Anschlagsserie erst in einem Monat zum fünften Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 zu starten.

Geplant war offensichtlich, die Flugzeuge mit Flüssigsprengstoff explodieren zu lassen. Dazu hätten die potenziellen Selbstmord-Attentäter im Flugzeug Chemikalien vermischen wollen. Der Sprengstoff sollte dann mit Hilfe von elektronischen Geräten wie Handys, iPods (digitale Musikabspielgeräte) oder Digitalkameras gezündet werden, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Die Bank von England fror die Konten von insgesamt 19 Terrorverdächtigen ein, deren Namen auch genannt wurden. Dabei handelt es sich um Männer im Alter zwischen 17 und 35 Jahren. Die meisten sollen sowohl die britische als auch die pakistanische Staatsbürgerschaft haben.