Ex-Neumeier-Star François Klaus präsentiert am 27. und 28. Oktober im CCH die Kompagnie aus Brisbane mit eigenen Choreografien.

Hamburg. Tanz ist zwar eine flüchtige Kunst. Doch sein Wesen ist zeitlos und ewig, reicht zurück zu den Wurzeln der Menschheit und der Künste. "Timeless Dances" von François Klaus ist inspiriert durch die Schöpfungslegende, Riten und traditionellen Tänze der Aborigines und die Musik des Komponisten und Didgeridoo-Virtuosen William Barton. Die Choreografie des früheren Star-Tänzers von John Neumeier gibt dem CCH-Gastspiel des Queensland Ballet mit "Zeitlosen Tänzen" den Titel für den gemischten Abend.

Seit 1998 leitet er die staatliche Kompagnie in Brisbane. Zur Erinnerung: François Klaus war ein Favorit der Hamburger Ballettomanen. Tanzkritiker Horst Koegler feierte den Ersten Solisten als eine "Säule viriler Kraft" im Ensemble Neumeiers, der ihm die Mahler-Choreografien auf den Leib inszeniert hat. 18 Jahre lang gehörte er zum Hamburg Ballett. Klaus brillierte und begeisterte als König Artus, Elfenkönig Oberon im "Sommernachtstraum" oder Mercutio in "Romeo und Julia" und in vielen weiteren Partien.

Den höchsten, mutigsten und weitesten Sprung tat der charismatische Franzose jedoch auf den australischen Kontinent. Er übernahm - nach einem "Intermezzo" als Ballettdirektor in Bern - die künstlerische Leitung des Staatsballetts in Brisbane. Mit der Kompagnie hat er in mehr als zehn Jahren ein Repertoire von 60 Werken erarbeitet, unternahm 2006 eine erste Europa-Tournee, gastierte mit dem Ensemble auch in Singapur und Japan. Beim Gastspiel im CCH präsentiert der Chefchoreograf mit "Timeless Dances" noch den Pas de deux "Chant d'amour" zu portugiesischen Fado-Balladen sowie "Steps for Strings" mit Ennio Morricones Filmmusik zum Italo-Western "Spiel mir das Lied vom Tod".

Hans Zimmers Soundtrack für den Hollywood-Blockbuster "Gladiator" wählte Natalie Weir für "The Gathering". In ihrer Choreografie zeigt das 22-köpfige Ensemble seine Energie und Technik. Außerdem ist noch eine Kreation von Kim McCarthy zu sehen. Hamburgs Tanzfreunden ebenfalls gut bekannt. Der Australier kam 1991 ins Hamburg Ballett, tanzte zwischen 1993 und 1996 als Solist viele Hauptrollen, ehe er in Nacho Duatos Compania Nacional de Danza wechselte. Zu Mozarts Klavierkonzert in F-Dur hat der Dozent und Choreograf "Nineteen" geschaffen. So schließt sich der Kreis im gegenwärtigen Tanz zu vergangenen Zeiten.

Timeless Dances 27./28.10., 19.30, CCH, Saal 2 (S Dammtor), Karten von 35,21 bis 76,25 bei allen Hamburger Abendblatt-Ticketshops und unter der Hamburger Abendblatt-Ticket-Hotline: T. 040-30 30 98 98