Das Museum wird von Januar an vier Monate lang saniert. Für die Wiedereröffnung am 1. Mai 2013 ist ein “Tag der offenen Tür“ geplant.

Hamburg. Nein, das Wort Schließung nimmt Torkild Hinrichsen grundsätzlich nicht in den Mund. "Wir schließen unser Haus natürlich nicht, sondern machen nur einen Umbau", sagt der Direktor des Altonaer Museums, das vor zwei Jahren tatsächlich aus Kostengründen geschlossen werden sollte. Dank eines unerwartet heftigen Bürgerprotestes machte der damalige Senat in letzter Minute noch einen Rückzieher, sodass die Existenz der inzwischen fast 150 Jahre alten Institution gesichert werden konnte. Daher soll nun offiziell von Schließung nicht die Rede sein, nicht einmal befristet, was freilich nichts daran ändert, dass das Altonaer Museum von Januar bis April 2013 für das Publikum nicht zugänglich ist.

Grund dafür sind dringend notwendige Arbeiten zur Verbesserung des Brandschutzes. Wenn man diese bei laufendem Ausstellungsbetrieb realisieren würde, wäre das für die Besucher etwa zwei Jahre lang mit erheblichen Beeinträchtigungen verbunden. Stattdessen konzentrieren sich die Arbeiten, in die die städtische Firma HGV 1,4 Millionen Euro investiert, jetzt auf nur vier Monate. In dieser Zeit sind die Ausstellungen im Haupthaus nicht zugänglich, das Foyer und der Museumsshop bleiben jedoch weiterhin von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Auch während der Umbauphase werden im Foyer Veranstaltungen stattfinden.

Das Archiv bleibt für Besucher bis April geschlossen, Anfragen zum Sammlungsbestand können allerdings eingeschränkt beantwortet werden. Geschlossen bleiben auch die Bibliothek und die Museumspädagogik, während das Kinderbuchhaus bis April im Heine-Haus zu erreichen ist. Die Ausstellung "Paula und die anderen" kann dort allerdings nicht gezeigt werden, sie wird vom 1. Mai 2013 an in den bisherigen Räumen fortgesetzt.

Nicht betroffen ist das Jenisch-Haus, wo noch bis zum 14. April 2013 die Ausstellung "Villen und Landhäuser. Bürgerliche Wohnkultur in den Hamburger Elbvororten 1900 bis 1935" gezeigt wird. Vom 20. Januar an bietet die Außenstelle auch einen Einblick in die umfangreiche Gemäldesammlung des Altonaer Museums. Unter dem Titel "Blick in die Landschaft" ist eine repräsentative Auswahl, unter anderen mit Werken von Malern der Hamburgischen Sezession und der Künstlergruppe "Brücke", zu sehen. Aber auch die Mitarbeiter des Haupthauses werden zu Jahresbeginn nicht zwangsweise in den Urlaub geschickt, denn auch ohne Ausstellungen läuft der Museumsbetrieb in Altona weiter. Die Mitarbeiter werden weiterhin den Bestand des Hauses erforschen, kümmern sich um Restaurierung und Konservierung, beantworten Anfragen, entwickeln Vermittlungskonzepte, schreiben Katalogtexte und bereiten künftige Ausstellungen vor.

Aber noch bietet sich die Chance, die Ausstellungen im Haupthaus zu besuchen, zum Beispiel die Weihnachtsschau "Im Schatten des Glanzes". Heiligabend bleibt das Museum geschlossen, aber am ersten und am zweiten Weihnachtsfeiertag ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am 26. Dezember lohnt sich ein Besuch auch deshalb, weil der hauseigene Weihnachtsmarkt Lebkuchen, traditionellen Christbaumschmuck und populäre Druckgrafik zum halben Preis anbietet. Letzter Öffnungstag vor dem Umbau ist der 30. Dezember. Für die Wiedereröffnung am 1. Mai 2013 ist ein "Tag der offenen Tür" geplant.