Es war eine normale Hamburger Hauptschule in einem normalen Stadtteil. Aber es war ein ungewöhnliches Projekt.

Hamburg. Zehn Monate lang hatte das Abendblatt vier Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihrem letzten Schuljahr begleitet und in Form eines Dossiers berichtet. Der Titel: "Hauptschüler und Migrant - und welche Chancen hast du dann?"

Es war eine Geschichte über Hoffnungen und Illusionen, über die Suche nach einem Ausbildungsplatz und einem Platz in der Gesellschaft. Es war die Geschichte von Barbara aus Chile, Noorziaa aus Afghanistan, Karol aus Polen und dem Halbbrasilianer Rudolf. Und die Geschichte geht weiter. Zwei Jahre später erzählen Barbara, Karol und Rudolf, was aus ihren Träumen geworden ist.

Sie treffen sich nicht beim Arbeitsamt, wie man nach ihrem Hauptschulabschluss befürchtet hatte. Sondern an ihrer alten Schule in Langenhorn. Hier haben sich ihre Wege 2007 getrennt. Kontakt hatten sie seitdem nicht mehr. Nur Noorziaa und Barbara sind auch heute noch befreundet. Sie sind gemeinsam auf die Berufsfachschule Gesundheit gegangen und wollen nun zusammen auf die Staatliche Schule für Sozialpädagogik. Sie machen alles zusammen. Nur heute ist Barbara alleine. Noorziaa will keine Interviews mehr geben. Die anderen schon. Weil sie sagen wollen, was sonst keiner hören will. Dass die Hauptschule sie nicht auf das Leben vorbereitet hat, sie aber trotzdem alle ihren Weg gefunden haben. Es ist ein Weg, oft abseits von ihren Träumen, aber ein Weg, der sie zum Ziel führen wird: in die Mitte der Gesellschaft.