In zwei bis drei Monaten könne die Anklage fertig sein. Die Ermittlungen dauern unterdessen mit ausgeweitetem Personaleinsatz an.

Hamburg. Der Prozess gegen den dreifachen Kindermörder Martin N. könnte nach Aussagen der Stader Staatsanwaltschaft voraussichtlich schon im Sommer beginnen. In zwei bis drei Monaten, so hofft Sprecher Kai-Thomas Breas, könne die Anklage zu den Taten, die der Pädagoge gestanden hat, fertig sein.

Die Ermittlungen dauern unterdessen mit ausgeweitetem Personaleinsatz an. Die in Verden ansässige Soko "Dennis" prüft weit mehr als 100 Hinweise von ehemaligen Bekannten, Kollegen und Betreuten des 40-Jährigen. Ob darunter auch Anhaltspunkte sind, dass N. weitere, bislang nicht bekannt gewordene Taten begangen hat, teilt die Soko "Dennis" derzeit mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht. N. steht im Verdacht, noch zwei weitere Jungen umgebracht und weitere Opfer missbraucht zu haben. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, würde es zu einem weiteren Verfahren gegen Martin N. kommen. Rechtsexperten halten - noch ohne Details zu kennen - die Verhängung der Höchststrafe gegen den Serientäter für wahrscheinlich. Sollte sich im Prozess herausstellen, dass N. die Taten aus einem krankhaften Impuls heraus begangen hat, ist auch die Verhängung einer Sicherungsverwahrung möglich. Der Wilstorfer käme dann erst wieder frei, wenn mehrere Gutachter ihm attestierten, dass er geheilt ist. Unter Umständen also nie. Zuständig für die juristische Aufarbeitung des spektakulären Falls ist eine Schwurgerichtskammer in Stade.

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