Der Juso-Landesvorsitzende spricht über seine Ziele und Strategien, neue Mitglieder zu gewinnen

Hamburg. Vor knapp zwei Jahren ist Carl Philipp Schöpe in Hamburg zum Juso-Landesvorsitzenden gewählt worden. Mit der SPD sympathisiert hat der heute 27 Jahre alte Rechtsreferendar schon als Jugendlicher. Aber erst 2006 trat er in die SPD ein.

Hamburger Abendblatt:

Was können die Jungsozialisten in Hamburg bewegen, welchen Einfluss haben sie auf ihre Mutterpartei?

Carl Philipp Schöpe:

Als Jugendorganisation der Regierungspartei sind wir dicht an denen, die in unserer Stadt Entscheidungen treffen. Wir stoßen Debatten an und streiten für unsere Ideen. Dabei setzt man sich nicht immer durch, aber wir werden ernst genommen, weil wir die Sorgen und Wünsche unserer Generation kennen. So konnten wir unsere Partei zum Beispiel von der Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren oder der Absenkung des Wahlalters bei den Bezirks- und Bürgerschaftswahlen überzeugen.

Wie schwierig ist es, Mitglieder zu gewinnen?

Schöpe:

Der zunehmende Stress im Alltag junger Menschen macht es nicht gerade einfacher, Zeit für politisches Engagement zu finden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir in den vergangenen Jahren wieder deutlich an Mitgliedern dazugewonnen haben. Das geht immer noch am besten im persönlichen Gespräch, weil viele dann eben auch sehen, dass da nicht nur Politik-Nerds rumsitzen. Sie sehen dann, dass es ganz normale Leute sind, die oft genug auch über andere Dinge reden oder einfach gemeinsam etwas Nettes unternehmen.

Müssen Sie neue Mitglieder ködern und falls ja: womit?

Schöpe:

Ködern würde ich nicht sagen. Viel wichtiger ist es, sich um die Neumitglieder zu kümmern, wenn sie bei uns anfangen. Wir wollen, dass sich die Leute schnell bei uns wohlfühlen. Dass sie von Anfang an viele Kontakte knüpfen und so früh wie möglich lernen und erfahren, wie sie bei uns etwas umsetzen können.

Welche Gruppe junger Menschen sprechen die Jusos an?

Schöpe:

Peer Steinbrück hat letztes Jahr gesagt, die SPD sei die Partei für alle, die noch etwas vorhaben. Das kann man für die Jusos nur unterschreiben. Wer sich und die Gesellschaft weiterentwickeln will, wem gleiche Chancen für alle ein Anliegen sind, und wer gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Intoleranz ist, findet in uns starke Mitstreiterinnen und Mitstreiter, mit denen es Spaß macht, Dinge zu bewegen.