Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland leben immer noch mehr als 200.000 Menschen in Stadtteilen, in denen der EU-weite Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft überschritten wird.

Hamburg. Die Stickoxidbelastung in der Hamburger Atemluft ist weiterhin zu hoch. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) leben immer noch mehr als 200.000 Menschen in Stadtteilen, in denen der EU-weite Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft überschritten wird. Das gehe aus dem neuesten Bericht des Bundesumweltamtes hervor.

„In der Stadt ist die Belastung an einigen Straßen zwar gesunken“, sagt BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch. „Sie liegt aber an allen Messstationen über den Grenzwerten.“ Rückgänge habe es an der Habichtstraße und der Kieler Straße gegeben. Aber an der Stresemannstraße sei die Konzentration des Reizgases auf 58 Mikrogramm gestiegen. Bereits im vergangenen Jahr hatten der BUND und ein Altonaer Bürger die Stadt deshalb verklagt. Vor dem Verwaltungsgericht wollen sie eine Verschärfung des Ende Dezember 2012 verabschiedeten Luftreinhalteplans durchsetzen.

Angesichts der bedenklichen Luftmesswerte in Hamburg spricht Braasch von einem „umweltpolitischen Armutszeugnis“ und einer „ungezügelten Verkehrspolitik des SPD-Senats“. Der BUND fordert eine Umweltzone oder eine City-Maut, um die Luftbelastung zu mindern. Der Senat müsse größere Anstrengungen unternehmen, um die Bürger der Stadt zu schützen. Die Klage des BUND werde voraussichtlich noch 2014 verhandelt.