Als der YouTube-User „fido gumpen“ um 18.25Uhr seine Kamera aus dem Fenster hielt, war schon früh klar, was am Abend in der Sternschanze passieren würde. In dem 103-sekündigen Video rasten in kürzester Zeit über 50 Mannschaftswagen, dazu Wasserwerfer und Räumpanzer durch Hamburg. Das Video wurde auf Twitter schnell zigfach geteilt, über 36.000 Menschen haben es bislang gesehen. Das Video hat wohl dazu geführt, dass viele Linke sich noch spontan der Demo angeschlossen haben.

Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich der Aufruf der „Aktivist_innen für Bleiberecht statt Repression“ im Netz – über linke Foren, soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Gerade bei Twitter wurden die Demonstrationen fast im Sekundentakt begleitet. Unter dem Hastag „#LampedusaHH“ berichteten viele Nutzer, primär aus der linken Szene, über die Ereignisse. „Polizei dreht wie erwartet vollkommen durch! nach 5 minuten Einsatz von Reizgas und Versuch die demo zu kesseln!“, schrieb ein User gleich zu Beginn. Auch untereinander organisierten sich die Demonstranten: So wurde via Twitter verbreitet, wo die Polizei ihre Schwerpunkte setzte und wo die Demo entlanglief. „Viele versprengte Kleingruppen, die meisten sind wohlauf. Passt aufeinander auf“, hieß es.

Hauptziele der Twitter-Nutzer waren Innensenator Michael Neumann und Bürgermeister Olaf Scholz: „Scholz ruiniert sich gerade den Ruf seiner Stadt“, so eine Nutzerin.