Ole von Beust (CDU) hat die Fortschritte bei der Gleichstellung Homosexueller gelobt. Die ideale Gesellschaft sei aber noch nicht erreicht.

Hamburg. "Wir sind sehr weit gekommen in Deutschland", sagte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bei der Bundesmitgliederversammlung der Lesben und Schwulen in der Union (LSU). Es gebe keine große Diskriminierung mehr. "Rechtlich kommen wir Schritt für Schritt weiter." So seien homosexuelle Partnerschaften inzwischen im Erbschaftssteuergesetz sowie im Beamtenrecht einiger Bundesländer mit der Ehe gleichgestellt.

Der LSU-Regionalvorsitzende Ingo Pohl nannte als Rückschritt die Ablehnung der beamtenrechtlichen Gleichstellung in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz.

Auf der psychologischen Ebene gibt es von Beust zufolge aber noch einiges zu tun. So sei es immer noch relativ verbreitet, dass Menschen zwar keine Vorurteile gegen Schwule haben, die sie persönlich kennen, aber doch Vorbehalte gegen Homosexualität allgemein.

Das Idealbild einer Gesellschaft sei für ihn eine, in der Homosexualität so normal sei, dass man darüber gar nicht mehr sprechen müsse, sagte von Beust, der sich selbst lange nicht in der Öffentlichkeit zu seiner Homosexualität geäußert hatte. So wie etwa die Frage, welcher Religion jemand angehöre, heute keine Rolle mehr spiele. Es sei daher wichtig, dass Homosexuelle sich mit Selbstbewusstsein hinstellen und sagen: "Hier sind wir." Von Beust: "Das führt auch zu Normalität."