Partei ist dagegen, dass Lernbehinderte an allen Schulen aufgenommen werden müssen. Auch der Begriff Inklusion ist für die CDU schwierig.

Hamburg. Es ist das Modewort der bildungspolitischen Debatte: Inklusion , also Einschluss. Gemeint ist der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern in den allgemeinen Schulen. Aber die CDU mag den Begriff nicht verwenden und spricht weiter von Integration.

"Der Begriff Inklusion ist für uns schwierig, weil er auch bedeutet, dass auf Diagnoseverfahren für die Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs verzichtet werden soll", sagt der CDU-Schulexperte Robert Heinemann. Sein Fraktionskollege Walter Scheuerl wird noch deutlicher: "Manche verwenden den Begriff so, dass sie die Tatsache der Behinderung wegdenken."

+++ Inklusion heißt, auch mit Handicap dazu gehören +++

Die Union hat Eckpunkte vorgelegt, nach denen das Recht für Eltern, ihr behindertes Kind auf einer allgemeinen Schule anzumelden, umgesetzt werden soll. Dieses Recht hatte noch die schwarz-grüne Koalition im Schulgesetz festgeschrieben und war damit einer Uno-Konvention gefolgt. Heinemann bezeichnete die damalige Übernahme der Uno-Konvention nun als "vorschnell". In zwei zentralen Punkten weicht die CDU von den bisherigen Überlegungen von Schulsenator Ties Rabe (SPD) zur Inklusion ab. Die Union will an den individuellen Gutachten zur Ermittlung des Förderbedarfs der Kinder festhalten. Rabe sympathisiert dagegen mit einer festen Förderquote für jede Schule, unabhängig von der Fallzahl, und will so den "Gutachtenwahnsinn" beenden.

Zweitens hält es die CDU für nicht erforderlich, dass jede Schule Kinder mit jeder Behinderung aufnehmen muss. "Aus unserer Sicht ist es ausreichend und effektiver, wenn es pro Bezirk zum Beispiel eine Stadtteilschule gibt, an der die Kinder mit Lernbehinderungen unterrichtet werden", sagte die pensionierte Oberschulrätin Birgit Zeidler, Mitglied der CDU-Expertengruppe zur Integration.