Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club kritisiert den Senat für seinen Umgang mit der sogenannten Radverkehrsstrategie in Hamburg.

Hamburg. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert den Senat für seinen Umgang mit der sogenannten Radverkehrsstrategie. In der Antwort auf eine Große Anfrage der GAL-Bürgerschaftsfraktion hatte der Senat zuletzt offengelassen, bis wann die Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 18 Prozent umgesetzt werden soll. Ursprünglich hatten sich alle Fraktionen bereits 2008 auf das Jahr 2015 als Zeitziel verständigt. "Die Bekenntnisse der SPD für ein umwelt- und fahrradfreundliches Hamburg entpuppen sich als reine Lippenbekenntnisse", sagt jetzt Merja Spott, Referentin für Verkehr beim ADFC-Landesverband. In Hamburg müsse um jeden zusätzlichen Meter Radfahr- oder Schutzstreifen gekämpft werden. Es gebe nur dann keine Widerstände gegen bessere Bedingungen für das Rad, wenn dem Auto nichts weggenommen werden müsse.

"Es ist eine Frage der Prioritätensetzung", so Spott. Es sei absurd, dass es Finanzmittel für mehr Radverkehrsförderung gebe, die Maßnahmen aber nicht realisiert würden, weil Kapazitäten für ihre Umsetzung nicht vorhanden seien. Spott: "Den verkehrspolitischen Fokus nur auf Maßnahmen wie die Busbeschleunigung zu verengen ist nicht ausreichend."