Brennstoffzellen, ein Holz-Heizwerk und Wärmepumpen - mit diesen Energietechniken soll der östliche Teil der Hamburger HafenCity beheizt werden.

Hamburg. Immerhin rund eine Million Quadratmeter Gewerbe- und Wohnflächen sind dort in Planung und sollen so künftig zu nahezu 100 Prozent ihre Wärme aus erneuerbaren Energien bekommen. "Und es wird erstmalig in Hamburg eine dezentrale Versorgung in dieser Art geben, aus Fernwärme wird Nahwärme", sagt HafenCity-GmbH-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg. Die städtische Gesellschaft hatte den Versorgervertrag öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag hat der Energielieferant Dalkia bekommen. Das Unternehmen mit Muttersitz in Frankreich konnte dabei auch den Energiekonzern Vattenfall ausstechen, der sich ebenfalls beworben hatte und für das geplante Kraftwerk in Moorburg wohl auch gut Abnehmer von Fernwärme gebrauchen könnte: Die zu großen Teilen bereits gebaute westliche HafenCity wird von Vattenfall beliefert.

Doch das Dalkia-Konzept habe aus ökologischer und aus ökonomischer Sicht überzeugt, heißt es bei der HafenCity GmbH. So liege der Ausstoß des Klimagases CO2 noch um 37 Prozent unter dem bereits hohen Standard in der westlichen HafenCity. Auch der durchschnittliche Wärmetarif sei um etwa 13 Prozent günstiger.

Insgesamt will das Dalkia 15 Millionen Euro in drei Heizwerke und das Leitungsnetz investieren. Die Anlagen sollen schrittweise mit dem Bau der weiteren HafenCity erfolgen. Durch den Vertrag sind künftige Investoren verpflichtet, die Wärme von Dalkia abzunehmen. Zunächst wird dem vorläufigen Zeitplan zufolgen um 2011 ein Heizwerk in der HafenCity mit Brennstoffzellen-Technik gebaut, das mit Biogas aus organischen Abfällen betrieben wird. Um 2014 soll dann auf dem Gelände des benachbarten Großmarktes ein weiteres Heizwerk für unbehandeltes Altholz gebaut werden, rund 15 000 Tonnen Holz pro Jahr sollen dort verfeuert werden.

Ein drittes Heizwerk soll dann um 2017 gebaut werden. Alle drei Heizwerke sollen aber auch konventionelle Gas- oder Ölheizkessel bekommen, um absolute Spitzenlasten ausgleichen zu können. "Wir können so eine 100-prozentige Versorgungssicherheit leisten", so Dalkia-Manager Philippe Stohr, der noch weiter denkt: "Wir können uns auch vorstellen, irgendwann Strom zu liefern."