Hamburg. Landwirte aus Bergedorf und den Vier- und Marschlanden lassen nicht locker. Für Montag sind weitere Trecker-Konvois geplant.

Ist schon Zeit für Osterfeuer? Wer am Freitagnachmittag (26. Januar) auf der A25 unterwegs war, konnte sich angesichts der lodernden Flammen auf Höhe des Curslacker Neuen Deich in der falschen Jahreszeit wähnen. Tatsächlich entfachten Bauern aus Bergedorf und den Vier- und Marschlanden das Feuer. Die Aktion ist ein Teil derzeit deutschlandweit laufenden Proteste gegen die Politik der Bundesregierung, ausgelöst durch die geplante Abschaffung der Agrardiesel-Vergütung.

Bis gegen 19 Uhr sollen die Flammen an der Autobahnabfahrt lodern, so Matthias Steffens, Milchbauer aus Neuengamme, gegenüber der Bergedorfer Zeitung. In ganz Deutschland hatten Landwirte angekündigt, mit sogenannten Mahnfeuern am Straßenrand auf ihre Lage hinzuweisen. „Wir sind nicht zufrieden“, betonte Steffens mit Blick auf die bisherige Reaktion der Politik. Die Landwirte befürchten, dass ihre Proteste auch dieses Mal im Sande verlaufen, so wie bei der letzten großen Welle von Bauerndemonstrationen 2019. „Da ist nichts bei herausgekommen“, ärgert sich Milchbauer Steffens.

Protest gegen Regierungspolitik: Bauern entzünden Feuer an der A25

Die Bauern aus der Region hatten zuletzt immer wieder auch mit eigenen Protesten auf sich aufmerksam gemacht – unabhängig von den großen Trecker-Sternfahrten nach Hamburg. So fuhren am 8. und am 10. Januar mehr als 80 Traktoren mehrere Runden im Konvoi durch Bergedorf. Am 17. Januar standen Trecker mit leuchtenden gelben Lichtern auf allen Überführungen über die A25 im Bezirk.

Mit schweren Zugmaschinen brachten die Landwirte Brennmaterial an den Feldweg.
Mit schweren Zugmaschinen brachten die Landwirte Brennmaterial an den Feldweg. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Zu stationären Blockaden des Verkehrs kam es in Bergedorf bislang aber nicht. Das sei auch nicht geplant, sagten die Landwirte, die sich am Freitag um die Feuerschale versammelt hatten. Die Bauern betonten erneut, dass es ihnen um einen Dialog mit der Politik ginge. Auch Vertreter aus dem Bezirk Bergedorf waren in den vergangenen Tagen bei Gesprächen mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) dabei.

Johannes Lüdeke (links) und Jakob Wörmbke sorgen für Nachschub für die Flammen.
Johannes Lüdeke (links) und Jakob Wörmbke sorgen für Nachschub für die Flammen. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Für Montag, 29. Januar, ist der nächste große Treckerkonvoi auf Hamburger Stadtgebiet geplant. Unter dem Motto „Gegen Steuer- und Bürokratiewahn“ sollen insgesamt 1500 Fahrzeuge in fünf Zügen in Richtung Theodor-Heuss-Platz fahren. Die Polizei warnt vor erheblichen Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.

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Eine Kolonne soll dabei gegen 7.30 Uhr an der Wentorfer Straße die Landesgrenze aus Schleswig-Holstein überqueren. Anschließend soll der Konvoi laut Polizei über die Straßen Mohnhof und Bergedorfer Straße fahren. Auf dem gleichen Weg planen die Bauern aus der Region, nach der Kundgebung in der Hamburger City auch die Rückfahrt anzutreten. Gegen 15 Uhr sollen die Fahrzeuge Hamburg wieder verlassen. Landwirte aus dem Bezirk wollen sich der Kolonne am Mohnhof anschließen. Eine Rundfahrt durch Bergedorf ist dieses Mal nicht geplant.