Wenn man sich jemanden schnitzen müsste, der für die anstehende Hamburger Olympiabewerbung über das nötige Netzwerk in Sport und Politik verfügt, würde er wohl so aussehen wie Christian Hinzpeter. Aber den gibt es wirklich. Der Rechtsanwalt war von 1986 bis 1997 Vizepräsident des FC St. Pauli, entwickelte 2011 mit Thomas Beyer für den SPD-Senat die Dekadenstrategie Sport. Mit diesem Zehnjahresplan korrigierte Hamburg manche sportpolitische Fehlentscheidung der Vergangenheit und stieg beim Deutschen Olympischen Sportbund neben Berlin zum Olympiakandidaten auf.

Strippenzieher Hinzpeter, 60, spielte früher Squash auf höherem Niveau, liebte das Fahrradfahren, bis ihn vor anderthalb Jahren ein Unfall und anschließend mehrere Fußoperationen ins Auto zwangen. Der Familienvater schuf unter anderem die Hamburg Soirée, eine Gesprächsrunde mit dem jeweiligen Bürgermeister und einem prominenten Sportler. Am 19. Mai begrüßen Olaf Scholz und Hinzpeter Box-Champion Wladimir Klitschko.

Bleibt die Frage: Weiß- oder Rotwein? „Beides“, scherzt Hinzpeter, „und dazwischen ein Bier, damit der Flüssigkeitshaushalt stimmt.“