Senat begrenzt Ausgaben für die Jahre 2013 und 2014. Therapeuten warnen

Hamburg. Fachleute und betroffene Eltern befürchten, dass die Qualität der Lerntherapien für Schüler mit ausgeprägter Lese- und Rechtschreibschwäche (Legasthenie) sowie Rechenschwäche (Dyskalkulie) in Hamburg deutlich abnimmt. Der SPD-geführte Senat hat die Ausgaben für die sogenannten außerunterrichtlichen Lernhilfen (AUL) für die Jahre 2013 und 2014 auf jeweils 563.000 Euro begrenzt.

Nach einer Verdopplung der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mussten 2012 statt 551.000 Euro insgesamt 746.000 Euro ausgegeben werden. Mit der Kürzung einher gehen neue Vorgaben zur Förderung dieser Schülergruppen. So soll der Unterricht in Zweiergruppen statt mit einem Schüler allein stattfinden. Die Therapiedauer ist nicht mehr automatisch auf ein Jahr angelegt. „Durch die Veränderung der Rahmenbedingungen wird es uns zukünftig nur bedingt möglich sein, eine effektive und erfolgreiche Therapie anzubieten“, schreibt das Netzwerk Hamburger AUL-Fachtherapeuten in einem Brief an Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Die Grünen-Schulpolitikerin Stefanie von Berg befürchtet eine Verschärfung der sozialen Spaltung. „Nur die Kinder werden eine Einzeltherapie erhalten, deren Eltern sich eine Zuzahlung von etwa 250 Euro monatlich leisten können“, sagte von Berg.