Hafenverwaltung HPA bleibt skeptisch. IBA-Macher plädieren für eine “Doppelnutzung“. Das Areal ist allerdings noch Hafengebiet.

Hamburg. Nachdem am Wochenende die Arbeiten zum Abriss des Zollzauns am Spreehafen begonnen haben, rückt dieses elf Hektar große und an einen See erinnernde Hafenbecken verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Wie berichtet, spricht sich Oberbaudirektor Jörn Walter für eine verstärkte Freizeitnutzung rund um die "Alster Wilhelmsburgs" aus. Wohn-Hausboote, Bootsanleger und Gastronomie auf dem Wasser seien Themen, die man nun befördern müsse.

Das Areal ist allerdings noch Hafengebiet - auch wenn es seit 1. Januar keine umzäunte Freihafenzone mehr gibt in Hamburg. Und damit befindet sich der Spreehafen in der Zuständigkeit der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), die dafür plädiert, den Spreehafen im Hafengebiet zu belassen. "Langfristig" könnte es zu einer Flächenknappheit bei den Hafen-Wasserflächen kommen, das Areal werde daher weiter benötigt - etwa als Angebot für Hafenbetriebe, die im Zuge der weiteren Hafenentwicklung verlagert werden müssten. Die HPA stehe Gesprächen für "ein Miteinander von Stadt und Hafen" aber offen gegenüber, heißt es bei der Pressestelle des städtischen Unternehmens.

Tatsächlich hatte die HPA in den vergangenen Jahren schon ein schärferes Auge auf das Gewässer geworfen: Wohnen auf Hausbooten ist im Hafen nicht erlaubt, allenfalls eine gewerblich-maritime Nutzung lässt der städtische Betrieb auf Hausbooten zu. Von einst etwa 40 teils sehr pittoresken, teils aber auch maroden schwimmenden Häusern dort sind derzeit nur noch 20 übrig. Allerdings: Zusammen mit den Planern der Internationalen Bauausstellung (IBA) hat sich die HPA auch dem Thema Freizeit mehr geöffnet: So gibt es seit Kurzem einen viereinhalb Kilometer langen Rundweg um das Gewässer. Ein IBA-Projekt sind auch die großzügigen Treppenanlagen über den Deich hin zum Spreehafen.

Auf neue Möglichkeiten nach Ende des Freihafens setzt daher jetzt auch der "Hausboot- und Hafenliegerverbund". Sieben solcher Hafenlieger des Vereins haben im Spreehafen kürzlich festgemacht, teilte der Verein mit. Das Ensemble aus den historischen Ponton-Gebäuden soll künftig eine Art Mix aus Museum, Veranstaltungsort und auch Gastronomie sein. Vorausgesetzt, dazu gibt es eine Genehmigung.

IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg äußert sich aber zuversichtlich, dass der Spagat zwischen Freizeit- und Hafennutzung im Spreehafen funktionieren kann. Ziel müsse eine Art "Doppelnutzung" sein, so Hellweg.