Schüler planen Aktionen gegen drohende Ausweisung der Familie aus Honduras. Lehrerin: “Die ganze Schule steht hinter Fabiola“.

Winterhude. Sie ist jung, motiviert und auf dem Weg zum Abitur. Trotzdem fürchtet Fabiola Cruz um ihre Zukunft. Der 18-Jährigen, ihrer Mutter und den beiden jüngeren Schwestern droht wie berichtet die Ausweisung. Der Fall hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Mit unterschiedlichen Aktionen wollen die Unterstützer erreichen, dass die Familie aus Honduras in Hamburg bleiben kann. Auch die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Fanny Dethloff, forderte erneut ein Bleiberecht für gut integrierte Jugendliche, unabhängig davon, wie sie ins Land gekommen sind. Die Entscheidung liegt jetzt bei der Härtefallkommission. Termin ist der 6. Dezember. "Die ganze Schule steht hinter Fabiola", sagte Marianne Kerkmann, Lehrerin an der Max-Brauer-Schule in Bahrenfeld. Auf Facebook gibt es die Seite "Fabiola muss bleiben". Auch an der Stadtteilschule Winterhude, die die beiden jüngeren Mädchen, Andrea und Maria, besuchen, gibt es große Unterstützung. Schüler einer Klasse haben Briefe an Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) geschrieben. Geplant sind auch eine Lichteraktion an der Alster und gemeinsame Unterschriftensammlung an beiden Schulen.

2006 war Gabriela Cruz mit ihren Töchtern nach Hamburg gekommen und hat seitdem illegal hier gelebt. Eine Aufenthaltsgenehmigung hatte die Ausländerbehörde im Oktober deshalb abgelehnt. "Man kann den Kindern und Jugendlichen nicht anlasten, welche Entscheidungen die Eltern getroffen haben", kritisierte Menschenrechtsexpertin Dethloff die Rechtslage, an der auch der aktuelle Vorstoß Hamburgs, das Bleiberecht für Jugendliche in bestimmten Fällen zu erleichtern, nichts Grundsätzliches ändert. Für Menschen ohne Papiere, die sich nichts zuschulden haben kommen lassen, müsse sich nach längerem Aufenthalt in Deutschland eine Tür öffnen, forderte Dethloff.

Fabiola bleiben noch gut drei Wochen, bis die Härtefallkommission über ihre Zukunft entscheidet. "Es tut gut, so viele Menschen hinter sich zu wissen", sagte die Schülerin gestern. Sie und ihre Familie fühlten sich gestärkt. "Wir haben wieder etwas Hoffnung geschöpft, dass wir unser Leben in Hamburg weiter aufbauen können."