Seit einigen Wochen hat der Hamburger Maler Daniel Richter (46) neben seiner Kunst-Professur in Wien einen ideellen Nebenjob: Er ist Schirmherr für die Protestaktionen von Künstlerinnen und Künstlern, die sich für die Schaffung von neuen Kunsträumen im Gängeviertel engagieren.

Einen besseren Meinungsverstärker können sich die "Hausbeleber" kaum wünschen, denn Richter gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Künstlern Deutschlands. Mehr noch: Er schafft lässig den biografischen Spagat zwischen Hafenstraße und Werkschau in der Kunsthalle, zwischen Protest-Aroma und einem Bühnenbild für die Salzburger Festspiele. Arbeitsmangel herrscht nicht: "Ich muss jetzt malen, bis der Doktor kommt." Die Bilder werden ihm aus den Händen gerissen.

In Hamburgs Kultur-Szene ist Richter tief verwurzelt. Früher entwarf er Plattencover für das Buback-Label, inzwischen ist er dessen Besitzer. Seine Frau ist die Regisseurin Angela Richter, einer der Nachbarn auf der Fleetinsel Ex-Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer. Richter weiß also genau, wofür er sich engagiert - und wogegen.