Sie arbeiten hart, sind meist herzlich und immer von einem besonderen Schlag. Originale aus Hamburg, die ihre Leidenschaft verbindet.

Hamburg. Obst, Gemüse und Käse gibt es auch im Supermarkt zu kaufen. Das ist sehr praktisch, meistens aber auch sehr unpersönlich. Menschlicher und herzlicher geht es auf dem Wochenmarkt zu. Die Händler sind von einem ganz besonderen Schlag - mit ihrer schnodderig-liebevollen Art. Die Männer und Frauen, die dort täglich hart arbeiten, sind eben ganz besondere Typen.

Und von ihnen gibt es in Hamburg mit seinen fast 100 Wochenmärkten jede Menge. Mit rund 60 städtischen und 40 privaten Wochenmärkten ist Hamburg Europas Metropole der Märkte. Und nirgendwo zwischen Flensburg und Passau gibt es so viele Händler unter freiem Himmel. Mehr als 600.000 Hamburger kaufen regelmäßig auf den Märkten ein, rund 2500 Händler bieten hier ihre Waren an.

Das Abendblatt hat sich auf den verschiedenen Märkten umgesehen und stellt fünf dieser Originale vor. Es sind Menschen wie Uwe Quentmeier, der Oldtimerfan, die "Kräuterhexe" Ina Sommer-Rathjens, Ernst Wiegels, der mit seiner Frau Ingrid gern im Urlaub in einer kanadischen Wurstfabrik arbeitet, oder die Freizeitjäger Ewald und Kuddel, die am Ratsmühlendamm immer noch Kartoffeln verkaufen, obwohl sie längst in Rente gehen könnten.

Und Herbert Benecke, der mit 75 Jahren immer noch seine Äpfel aus dem Alten Land auf der Uhlenhorst verkauft - mit so viel Liebe und Leidenschaft, dass andere Apfelhändler auf dem Markt es schwer haben, obwohl Benecke zu den Ältesten seiner Zunft gehört. Das gilt für so viele andere Marktbeschicker auch: Sie machen einfach immer weiter, weil sie ohne Arbeit und Markt nicht können und weil sie gern mit Menschen zu tun haben, sagen sie.