Kritik der Kultursenatorin: Es wird weder einen “Chicago Square“ in der östlichen HafenCity noch einen “Opernboulevard am Dammtor“ geben.

Hamburg. Die umstrittenen Straßennamen sind vom Tisch, es wird weder einen "Chicago Square" in der östlichen HafenCity noch einen "Opernboulevard am Dammtor" geben. Beiden Namensvorschlägen erteilte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) jetzt eine Absage. "Nach Ansicht der Kulturbehörde ist 'Square' keine passende Bezeichnung für einen Hamburger Platz", sagte Sprecher Enno Isermann. "Das richtet sich aber nicht gegen unsere Partnerstadt Chicago, sondern allein gegen den englischen Teil der Namensgebung." Isermann bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach die strittigen Namen für den Platz und die geplante U-Bahnhaltestelle gekippt seien.

Zudem kündigte Isermann an, dass auch die Dammtorstraße nach ihrer Umgestaltung nicht in "Opernboulevard" umbenannt werde. Denkmalschützer hatten bereits mit dem Verweis auf die historisch gewachsene Bezeichnung "Dammtorstraße" ihr Veto eingelegt; nun werde auch seitens der Kulturbehörde maximal über die Umwidmung eines Teilstücks nachgedacht.

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Die englischen Straßennamen standen seit ihrem Bekanntwerden in der Kritik. So wünschten sich in einer Abendblatt-Umfrage von 2240 Befragten 89 Prozent einen deutschen Namen für den Platz in der östlichen HafenCity. Und auch Hans Kaufmann, Regionalleiter des Vereins Deutsche Sprache, nannte den "Chicago Square" eine "sprachliche Selbstkolonisierung". Der Anglizismus, der aus einem HafenCity-Plan von 2005 stammt, zeuge weder von Selbstbewusstsein noch Bürgernähe.

Neue Vorschläge für die beiden strittigen Namen gebe es noch nicht. Die Dammtorstraße bleibe wahrscheinlich Dammtorstraße, der Name des nur in Plänen vorhandenen Platzes in der HafenCity habe noch Zeit.