Aktion. Bei der „Pride Week“ erstrahlt die Elbphilharmonie in Regenbogenfarben, am Sonnabend folgt die CSD-Parade

„Morgen sind wir tolerant“, sang der niederländische Liedermacher Robert Long schon im Jahr 1984 mit ironischem Unterton. Er hatte sich – anders als so mancher Politiker – seit Beginn seiner Karriere zu seiner Homosexualität bekannt.

Wenn vom morgigen Donnerstag, dem sogenannten Regenbogentag, bis zum Sonntag (jeweils 21 bis 5 Uhr) erstmals die Elbphilharmonie im Rahmen des „Hamburg Pride“ in bunten Farben erstrahlt, soll das ein weithin sichtbares Zeichen für mehr Vielfalt, Gleichberechtigung und Toleranz setzen. ­Geplant hat die Illumination die Initiative „CSD Hamburg wird leuchten“. Beim Hamburger Dom wird der Regenbogentag zum dritten Mal gefeiert. Um 19 Uhr startet eine Parade mit der Samba-Band Bateria Barulho auf dem Heiligengeistfeld. Danach steigt auf der Sonderfläche die Aftershow-Party mit DJ Rico Remix (Eintritt jeweils frei).

Noch bis zum 6. August begeht die Hansestadt den 37. „Hamburg Pride“ und den Christopher Street Day (CSD). Er erinnert alljährlich weltweit an Proteste von Lesben, Schwule, Transgendern und Bisexuellen 1969 nach einer Polizei-Razzia im New Yorker Bezirk Greenwich Village. Das Hamburger Motto 2017 lautet: „Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative.“

Die CSD-Parade als Höhepunkt steht ganz in diesem Zeichen. Dafür zieht die Hamburger Community am Sonnabend (ab 12 Uhr, Start: Lange Reihe/Schmilinskystraße) durch die City zum Gänsemarkt. Dabei präsentiert sich nicht nur die Szene schrill, farbenfroh und quietschig mit Federboas, Bikinis oder Tanz-Outfits. Zuletzt haben sich immer mehr Heterosexuelle der etwas anderen Demo angeschlossen.

An Jungfernstieg und Ballindamm steht zudem erneut eine Flaniermeile, die zum Bummeln, Informieren, Feiern und Essen einlädt. Auf der CSD-Bühne gegenüber vom Nivea-Haus spielen ­etwa die Rockband Schrottgrenze (Fr, 22.45 Uhr), die britische Funk- & Disco-Band Uncle Funk & The Boogie Wonderband (Sa, 21.30 Uhr) und die irische Folk-Sängerin Wallis Bird (So, 20.45 Uhr) kostenlos. An allen Tagen ist das „Pride House“ (An der Alster 40) als zentraler Veranstaltungs- und Informationsort in St. Georg geöffnet.

Und auch Autofahrer sollten sich wieder mal in Toleranz üben: Von Freitag (17 Uhr) bis Montag (6.30 Uhr), sind die Straßen rund um die Binnenalster gesperrt, am Sonnabend (12 bis ca. 16 Uhr) auch jene in St. Georg und die City-Einkaufsstraßen.

„Pride Week“ bis So 6.8.; hamburg-pride.de