Margarethe „Maggie“ Fischer (Maria Dragus) fällt durch die Aufnahmeprüfung der Polizei, weil sie körperlich nicht fit genug ist. Danach trifft sie Tiger (Ella Rumpf), die ihr zeigt, wie man sich Platz verschafft: Sie nimmt sich, was sie braucht. Tiger fackelt nicht lange, sie schlägt zu. Die Frauen beginnen sich anzufreunden. „Maggie“ versucht, bei einem privaten Sicherheitsdienst unterzukommen. Staunend erlebt sie die Welt von Tiger. In einer brenzligen Situation rettet sie Maggie die Haut und nennt sie fortan „Vanilla, The Killer“. Die eigentlich schüchterne Vanilla wird immer radikaler. Radikaler, als es Tiger gut findet.

„Tiger Girl“ ist ein kleiner, dreckiger Film eines Teams, das 2013 für Aufsehen sorgte, als Regisseur Jakob Lass, die Produzenten Ines Schiller und Golo Schultz die Komödie „Love Steaks“ ohne Fördermittel oder Senderunterstützung in Selbstausbeutung drehte. Trotzdem gewann der Film viele Preise, zwei davon auch für das Drehbuch, obwohl es das eigentlich gar nicht gab. Die Rebellen arbeiteten anhand einer Reihe von Regeln – zum Beispiel sollte nur an einer Location gedreht werden – die sie in Anlehnung an die dänischen Dogma-Filmer „Fogma“ nannten.

„Wir haben bei ,Love Steaks‘ unseren studentischen Charme spielen lassen, um Dinge für umsonst zu bekommen. Das hat viel Kraft gekostet. Filmemachen ohne Geld ist kein Dauerzustand“, sagt Regisseur Jakob Lass. Abkehren von Fogma will er sich nicht. „Hinter unseren Regeln steckt die Forderung nach einer starken und intensiven Vorbereitung für jeden Film. “ Den Darstellern bleibt viel Platz für Improvisationen. „Das möchte ich unbedingt beibehalten. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem anderen Schauspiel. Es war ein großer Spaß und eine Herausforderung, die choreografierten Kampfsequenzen zu drehen. Das hat uns viel abverlangt: den Schauspielern, der Kamera und der Montage.“ 2016 hat Lass in Hamburg „So was von da“ nach dem gleichnamigen Roman von Tino Hanekamp gedreht. Der Film soll 2018 ins Kino kommen. Der Regisseur und seine Fogma-Mitstreiter stellen „Tiger Girl“, der am Donnerstag startet, heute im Abaton vor.

„Tiger Girl“ Di 4.4., 20 Uhr, Abaton, Allende-Platz 3, Karten zu 8, ermäßigt 7,50 Euro an der Kinokasse und unter T. 41 32 03 20