1899 Hoffenheim spielt weiter im Konzert der Großen der Fußball-Bundesliga mit. Der angriffslustige Aufsteiger bezwang den VfL Wolfsburg mit 3:2 und sorgte dafür, dass der Uefa-Cup-Teilnehmer auswärts in dieser Saison weiter sieglos bleibt.

Mannheim. Vor 26 000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion in Mannheim trafen Vedad Ibisevic mit seinem 14. Saisontor (23. Minute), Carlos Eduardo (37.) und Chinedu Obasi (69.) für den Tabellenzweiten. Wolfsburgs Torjäger Grafite mit seinem neunten Treffer in dieser Runde (27.) sowie sein Sturmpartner Edin Dzeko (41.) hatten zwischendurch den Ausgleich besorgt.

Die fürs England-Länderspiel am Mittwoch erstmals berufenen Marvin Compper, Tobias Weis (Hoffenheim) und Marcel Schäfer (Wolfsburg) konnten vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw überzeugen. Vor allem "Kampfquirl" Weis, wie ihn seine Kollegen nennen, wirbelte im Mittelfeld und setzte seine Mitspieler immer wieder gut in Szene. "Wir haben wieder zu einem hochkarätigen Spiel beigetragen", sagte VfL-Coach Felix Magath mit sarkastischem Unterton. "Trotzdem war Hoffenheim die aktivere Mannschaft. Aber ein Pünktchen hatten wir vielleicht verdient gehabt." Kollege Ralf Rangnick freute sich über einen Sieg, "der ein kleines bisschen glücklich war" und lobte: "Tobias Weis hat ein richtig gutes Spiel gemacht."

Leidtragender im Überangebot der Hoffenheimer Offensivabteilung war diesmal Sejad Salihovic, der bei den zuhause weiter ungeschlagenen Badenern zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Magath hatte ebenfalls die Qual der Wahl und verzichtete auf Ashkan Dejagah und Christian Gentner. Eine Woche nach dem 0:1 bei Hertha BSC Berlin standen die Zeichen bei Hoffenheim bereits wieder auf Sturm: Die Badener erspielten sich im ersten Durchgang ein deutliches Übergewicht und auch einige hochkarätige Chancen. Wolfsburg hatte alle Mühe, gegen das torgefährlichste Angriffstrio der Liga mit Ibisevic, Demba Ba und Obasi den Überblick zu wahren.

Ganz abgebrüht erzielte der Bosnier Ibisevic aus spitzen Winkel nach Vorlage von Obasi das 1:0. Doch die von Kapitän Compper organisierte Abwehr sah beim Ausgleich schlecht aus, als Grafite die Verwirrung im Strafraum der Gastgeber ausnutzte. Mit einem herrlichen Freistoßtreffer von der Strafraumgrenze brachte Spielmacher Eduardo Hoffenheim erneut in Führung. Nach einem Patzer des mehrfach unsicheren Torwarts Daniel Haas spitzelte aber Dzeko den Ball zum 2:2 über die Linie.

In der überaus abwechslungsreichen Partie zahlte sich die Einwechslung von Salihovic für den Aufsteiger aus: Der Mittelfeldspieler bereitete nur vier Minuten danach das 3:2 durch Obasi vor. Wolfsburgs Joker Caiuby scheiterte kurz darauf aus aussichtsreicher Position an Schlussmann Haas.