Dank Joker Branko Jelic und dem ersten Heimsieg seit 189 Tagen schöpft Energie Cottbus im Abstiegskampf der Fußball- Bundesliga neue Zuversicht.

Cottbus. Der kurz zuvor eingewechselte Serbe traf in der 80. Minute per Fallrückzieher zum 1:0 (0:0) über Keller- Konkurrent Karlsruher SC, dessen Nöte mit Relegationsrang 16 immer größer werden. Jelic bescherte Energie am Sonnabend mit dem zweiten Ballkontakt dagegen nach sechs Partien endlich wieder einen Dreier.

"Jetzt haben wir eine ganz andere Situation. Das war für unser Selbstvertrauen sehr wichtig. In der Anfangs-Viertelstunde habe ich bei meinen Spielern den großen Druck gespürt, unter dem sie stehen. Ich glaube, da hat eine gehörige Portion Angst mitgespielt", sagte Trainer Bojan Prasnikar. "Jeder weiß, was passiert wäre, wenn wir nicht den ersten Heimsieg geholt hätten", ergänzte Kapitän Timo Rost.

Der KSC steht nach nur einem Punkt aus den vergangenen sieben Spielen nur noch einen Zähler vor Schlusslicht Cottbus. "Das 0:1 ist für uns ein unmögliches Ergebnis", sagte Trainer Edmund Becker. "Wir haben aus der anfänglichen Unsicherheit der Cottbuser kein Kapital schlagen können. In der zweiten Hälfte haben wir eine halbe Stunde auf ein Tor gespielt und hatten auch die besseren Möglichkeiten."

Die Gäste blieben aber weiter ohne Erfolgserlebnis im Stadion der Freundschaft, wo die Hausherren zuletzt am 10. Mai nach dem 2:0 über den Hamburger SV jubeln durften - damals stand auch der Klassenverbleib vorzeitig fest. Mehr als ein halbes Jahr später zeigten die Cottbuser mit schwacher Chancenverwertung lange, warum sie schon wieder in großen Schwierigkeiten stecken. Erst der fünf Minuten zuvor auf das Feld geschickte Jelic erlöste den Tabellen- Letzten nach einem Eckball. Auch beim bisher einzigen Saisonsieg - einem 1:0 bei Hertha BSC - hatte der Stürmer das goldene Tor erzielt.

Gegen die KSC-Abwehr, in der erneut Maik Franz fehlte, schoss Emil Jula zuvor zweimal freistehend über den Balken (27./34.). Das gleiche Missgeschick unterlief auch Ervin Skela bei einem Heber (31.). Die anfangs wackelige Energie-Abwehr kam trotz gefälliger Ballpassagen der Gäste zunächst seltener in Bedrängnis. Torhüter Gerhard Tremmel hielt Michael Mutzels Schuss (14.) und rettete dann glänzend gegen Antonio da Silva und den nachsetzenden Joshua Kennedy (37.).

Dagegen hätten die Gastgeber zehn Minuten nach der Pause einmal mehr vorlegen können, doch Miller verkürzte gut den Winkel gegen Ivica Iliev, Skelas Nachschuss touchierte nur die Latte. Die Mängel hätten sich fast gerecht, als Godfried Aduobe (68.) mit einem tollen Seitfallzieher an die Querstange für den bis dahin größten Höhepunkt der Begegnung sorgte. Sebastian Freis vergab danach die Führung gegen den erneut gut aufpassenden Tremmel (70.). Umso mehr ärgerten sich die stärker werdenden Gäste danach über das Gegentor. Miller verhinderte kurz vor Ende sogar noch das 2:0 durch Jelic.