Washington. Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Trotzdem versammeln sich zum „Springbreak“ tausende US-Amerikaner in Florida – und feiern.

Unvernunft und Leichtsinn haben ein Gesicht. Und das gehört Brady Sluder. Der Student aus Ohio steht stellvertretend für Zehntausende junger Amerikaner-/innen, die gerade alle Warnungen der Experten in Washington in der Corona-Pandemie in den Wind schießen und sich in Horden an Floridas Küsten dem traditionellen Frühjahrs-Semesterferien-Ritual „Springbreak” hingeben: Saufen, Kiffen, Kopulieren.

Sluder, leicht alkoholisiert und mit Sonnenbrand auf den Schultern, stand zur Wochenmitte am Strand von Miami und sagte im Brustton der Überzeugung in die TV-Kamera: „Wenn ich Corona kriege, kriege ich eben Corona. Am Ende des Tages wird es mich nicht vom Partymachen abhalten.” Das Video wurde inzwischen in Sozialen Netzwerken über 15 Millionen Mal angesehen. Die Unbedarftheit des Jungmannes hat Sorgen und Verärgerung hervorgerufen.

Coronavirus: Tausende Menschen bevölkern Strände

Viele geißelten die „Gleichgültigkeit” und „Rücksichtslosigkeit” derer, die seit Tagen in Massen die Strände zwischen Daytona Beach und Miami bevölkern, als sei nichts gewesen. Dr. Anthony Fauci, das bekannteste und glaubwürdigste Gesicht der Anti-Corona-Tasksforce von Präsident Donald Trump, appellierte mit großer Dringlichkeit an die Jugend: „Geht auf Abstand!”. Trump selber hatte in dieser Woche präsidiale Handlungsempfehlungen gegeben. Danach seien Ansammlungen von mehr als zehn Menschen unbedingt zu meiden.

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Fauci, der oberste Immunologe des Nationalen Gesundheits-Instituts, betonte, dass es eine hohe Dunkelziffer von Infizierten gebe, die später das Virus weitergeben. „Denkt an Eure Eltern und Großeltern”, sagte der 79-Jährige.

Nur noch Gruppen bis maximal zehn Personen erlaubt

Hintergrund: Bei älteren Menschen ist das Risiko, nach einer Ansteckung mit dem Virus schwer zu erkranken oder sogar zu sterben, am höchsten. Floridas Gouverneur Ro DeSantis will das Springbreak-Treiben nun eindämmen.

An den Stränden sind nur noch Gruppen bis maximal zehn Personen zugelassen. Polizei patrouilliert vor den Wellen. Experten verlangen eine komplette Sperrung der Strände. Und erinnern dabei an den historischen Spruch, den der frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, 2011 auf dem Höhepunkt von Hurrikan Irene Sonnenhungrigen zurief: „Seht verdammt noch mal zu, dass ihr vom Strand wegkommt!”.

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