Es sollte eine unbeschwerte Zeit werden: Für fünf Mädchen im Alter zwischen acht und elf Jahren wurde ein Zeltlager zum Albtraum.

Ingolstadt. Roland S. aus dem oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen war jahrelang als Betreuer ins Zeltlager mitgefahren. Nun wurde Haftbefehl gegen den 49-Jährigen erlassen, weil er sich dort an fünf Mädchen vergangen haben soll.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord gestern mitteilte, wird ihr Betreuer Roland S. (49) beschuldigt, sie bei inszenierten Spielen in seinem Zelt zum Ausziehen gezwungen und sich anschließend an ihnen vergangen zu haben. Es ist der zweite Fall von Kindesmissbrauch durch Betreuer innerhalb von einer Woche. Die Mädchen verbrachten ihre Ferien mit rund 25 weiteren Kindern in einem Zeltlager in Weichering (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen/Bayern). Die Freizeit wurde von einem Sportverein veranstaltet, in dem der Angeklagte Mitglied war. Ob es bei früheren Zeltlagern zu Übergriffen kam, wird nun von der Polizei untersucht.

Der Mann wurde inzwischen in das Neuburger Gefängnis gebracht. Er hatte zum Teil bereits gestanden, die Mädchen im Alter von acht bis elf Jahren genötigt zu haben. Der 49-Jährige war am Montag in seiner Wohnung festgenommen worden, nachdem der Vater einer Achtjährigen am Sonntag Anzeige erstattet hatte. „Wir können nicht ausschließen, dass möglicherweise noch mehr Kinder sexuell belästigt wurden“, erläuterte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Am Donnerstag vergangener Woche hatte sich Christoph G. (37) aus Mayen nach einer öffentlichen Fahndung der Polizei gestellt. Er hatte Kinder für Sexspiele ebenfalls in einem Sportverein kennengelernt.