Unermüdlich wird weiter nach der Kuh Yvonne gesucht. Jetzt hat sich ein Fährtensucher buchstäblich auf die Socken gemacht.

Zangberg. Wieder eine neue Wendung bei der Suche nach Kuh Yvonne: Ein Spezialist ist nun in dem Wald in Bayern dem ausgebüxten Tier auf der Spur, wie Gut Aiderbichl am Mittwoch mitteilte. Behutsam und teils auf Socken - um Yvonne nicht zu verschrecken - folge er den frischen Huftritten. „Wenn wir keinen Erfolg haben, fliegen wir Donnerstag mit der Wärmebildkamera“, sagte Gut Aiderbichl-Gründer Michael Aufhauser. Der Hubschrauber des Senders Antenne Bayern soll mit Aiderbichl-Geschäftsführer Dieter Ehrengruber an Bord abheben, um Yvonne zu finden.

Sollte die Kuh gesichtet werden, fahren am Boden Tierretter mit vermutlich drei bis vier Geländewagen los und gehen auf Beobachtungsposten. „Wir haben auch Tierbetäuber dabei“, sagte Aufhauser. Wenn es damit nicht klappt, soll in den nächsten Tagen Yvonnes ausgewachsener Sohn Friesi auf eine Weide in der Nähe des Waldes bei Zangberg im Landkreis Mühldorf am Inn gebracht werden. Der Mastochse wurde gerade noch vor der Schlachtbank gerettet und soll nun seine Mutter locken - wenngleich Tierexperten erhebliche Zweifel an der Wirkung der verwandtschaftlichen Bande haben.

Ochse Ernst, der laut Aiderbichl tagelang „rührend“, aber ohne Erfolg nach Yvonne gemuht hat, wurde auf den Aiderbichl-Hof in Deggendorf zurückgebracht. Yvonne sei zur Nomadin geworden. Es mache keinen Sinn, zusammen mit Ernst hinter der „Kuh, die ein Reh sein will“ herzuziehen.

Das Landratsamt Mühldorf hatte vor Wochen den Abschuss von Yvonne aus Sicherheitsgründen angeordnet. Da Yvonne aber seither nicht mehr auf die Straße lief und somit keine Gefahr für Autofahrer darstellte, setzte die Behörde die Anordnung jetzt bis zum 26. August aus.

Die frühere Milchkuh aus Kärnten war am 24. Mai ihrem neuen Besitzer in Bayern entwischt, der sie mästen und schlachten wollte. Seitdem lebt sie im Wald. Gut Aiderbichl hat Yvonne gekauft und will sie retten, konnte die verwilderte Kuh aber bisher nicht fangen. (dpa)