Mehrere Wochen nach dem Sprengstoffanschlag im Dresdner Ikea-Möbelhaus hat die Polizei im polnischen Legnica einen verdächtigen Mann gefasst.

Dresden. Nach dem Anschlag auf das Ikea-Möbelhaus in Dresden hat die Polizei in Polen offenbar einen Verdächtigen gefasst. Der Mann wurde im polnischen Ort Legnica festgenommen, wie der Sender MDR 1 Radio Sachsen am Montag berichtete. Die Behörden hatten zuvor mit Aufnahmen aus Überwachungskameras nach dem Tatverdächtigen gefahndet. Zeugen sollen den Mann daraufhin erkannt haben. Das sächsische Landeskriminalamt konnte die Festnahme zunächst nicht bestätigen.

Eine Sprecherin erklärte, bislang gebe es von der polnischen Seite dazu keine Bestätigung. Wenn die Informationen zutreffen sollten, wäre dies "natürlich ein großer Erfolg". Nach dem Bombenleger wurde seit mehreren Wochen gefahndet. Auch die europäische Polizeibehörde Europol war eingeschaltet.

Maßgeblich beteiligt an der Suche waren auch speziell ausgebildete Spürhunde. Das LKA hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, die sogenannten Mantrailing-Hunde seien einer möglichen Geruchsspur des Täters bis in die polnische Stadt Legnica gefolgt. Die Stadt liegt knapp 100 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die deutschen Ermittler hatten die polnischen Behörden um Unterstützung gebeten, nachdem die Hunde Ende Juni eine mögliche Spur bis an die Grenze verfolgt hatten. Die Polen hatten daraufhin den Einsatz genehmigt.

Am Wochenende hatte die Polizei ein Bild des mutmaßlichen Bombenlegers veröffentlicht. Es stammt von einer Überwachungskamera des Ikea-Marktes in Dresden.

Am Freitag vor Pfingsten war in dem Dresdner Möbelhaus ein Sprengsatz explodiert. Zwei Menschen wurden verletzt. Bereits Ende Mai hatte es ähnliche Vorfälle in Ikea-Märkten in den Niederlanden, Frankreich und Belgien gegeben.