Fünf Wochen nach dem Sprengstoffanschlag im Dresdner Ikea-Möbelhaus hat die Polizei noch immer keine heiße Spur. Ermittlungen nun auch in Polen.

Dresden. Fünf Wochen nach dem Sprengstoffanschlag im Dresdner Ikea-Möbelhaus haben die Ermittler ihre Suche nach möglichen Tätern nach Polen ausgeweitet. „Wir arbeiten eng mit den polnischen Behörden zusammen“, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen am Mittwoch. Am Grenzübergang Ludwigsdorf und auf der Autobahn 4 auf polnischer Seite seien neben sieben LKA-Beamten fünf speziell ausgebildete Spürhunde im Einsatz. Die aus Nordrhein-Westfalen angeforderten Tiere hatten die Fährte gen Osten vor zwei Wochen in Dresden aufgenommen und arbeiteten nun in Polen.

Ein bisher unbekannter Täter hatte am 10. Juni eine Explosion in der Ikea-Küchenabteilung ausgelöst. Dabei waren zwei Kunden leicht verletzt worden und geringer Sachschaden entstanden. Bundesweit wird mit einem Phantombild nach einem etwa 40-jährigen Mann gefahndet, der als Täter infrage kommt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung.

Die Kriminalisten haben noch immer keine heiße Spur. Bisher gingen 53 Hinweise ein. „Aber keiner davon führte uns über einen schnellen und kurzen Weg zum Täter“, sagte die LKA-Sprecherin. Man sei auch in engem Kontakt mit der europäischen Polizeibehörde Europol, das die bisherigen Ermittlungsergebnisse analysiere und auswerte. Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit anderen Anschlägen auf Ikea-Filialen in Europa gebe es aber derzeit nicht.