Während Soldaten und Polizisten eine Generalprobe absolvierten, sind noch einige Details der Prinzenhochzeit offen. Hier ein paar Antworten.

London. Hunderte von Soldaten und Polizisten haben sich am frühen Mittwochmorgen in London auf die Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton vorbereitet. An der Generalprobe beteiligten sich Reiterstaffeln, bewaffnete Soldaten säumten die Prozessionsstrecke zwischen Buckingham Palace und Westminster Abbey. Die Route war von 2.00 bis 7.00 Uhr (Ortszeit) für den Verkehr gesperrt.

Gegen 6.30 Uhr trafen Kutschen und Limousinen am Palast ein, die am Freitag das Brautpaar, Queen Elizabeth II. und weitere Angehörige der königlichen Familie transportieren werden. Sie wurden von einer Kapelle mit der Hymne „God save the Queen“ begrüßt.

"Royal Viewing" für Abendblatt-Leserinnen im Brautkleid

Die Generalprobe diene vor allem dazu, die Logistik für die Trauung zu überprüfen, sagte ein Polizist. Die Pressestelle der Metropolitan Police wollte auf Anfrage nicht offen legen, wie viele Beamten an der Generalprobe teilnahmen. Der ehemalige Polizeioffizier und Bürgermeisterkandidat Brian Paddick schätzte ihre Zahl auf höchstens 200 im Gegensatz zu den 5.000 Beamten, die am Freitag im Einsatz seien. „Dies ist das größte Ereignis, das die Polizei je zu schützen hatte“, erklärte Paddick. „Ich habe London noch nie so geschäftig erlebt.“

Kate unterschreibt Ehevertrag

In zwei Tagen ist es endlich soweit: Prinz William und Kate Middleton geben sich das Jawort und Millionen Menschen schauen dabei zu. Vor dem romantischen Teil kommt aber der geschäftliche. Nach Medienberichten soll die Braut bereits einen Ehevertrag unterschrieben haben und der soll knallhart sein. Im Fall einer Trennung würde Kate nur Unterhaltszahlungen erhalten und nicht einen Teil des Vermögens des Prinzen bekommen. Bei einer Scheidung würde des Weiteren William die Vormundschaft für die Kinder behalten, Kate hätte lediglich nur Besuchsrecht.

Bürgerlich: Catherine Middleton

Den mit der Hochzeit erhaltenen Titel "Königliche Hoheit" müsste die 29-Jährige ebenfalls abgeben. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Ehe hält, bis dass der Tod sie scheidet.

Hutschmuck aus Sachsen für die königliche Hochzeit

Welches Kleid Kate Middleton zur Hochzeit mit Prinz William trägt, ist ein viel diskutiertes Geheimnis. Im sächsischen Arnsdorf war zumindest der royale Hutschmuck schon Wochen vor dem Großereignis bekannt. Hier orderte der königliche Hutmacher Philip Treacy in einer kleinen Manufaktur 80 Kunstblüten für den Kopfschmuck der Hochzeitsgesellschaft.

„Es sind auch bräutliche Farben dabei“, verrät Blumenmacher Gerald Steyer und zückt stolz den Bestellschein. Ob seine cremefarbenen Seidenrosen am Ende tatsächlich Kates Kopfbedeckung zieren? Das erfährt auch Steyer selbst erst aus dem Fernsehen. „Ich beliefere nur die Designer“, räumt der 67-Jährige ein. „Ich weiß ja nicht, was die verwenden.“ - Oder ob seine Kreationen am Ende doch nur die Köpfe der Verwandtschaft zieren. Eines kann er jedoch verraten: „Fuchsia-Pink ist ein Muss.“

+++ ALLES ÜBER DAS TRAUMPAAR IM DOSSIER +++

Zumindest bisher seien die sächsischen Kunstblumen bei Königs gut angekommen. Bei ihrer Hochzeit mit Prinz Charles habe auch Camilla ein Gesteck aus dem Freistaat am Hut getragen. Die Queen bevorzuge unterdessen dezentere Produkte aus der Manufaktur, berichtet der Kenner. „Ihre Hutmacherin nimmt im Augenblick relativ kleine Blumen und vor allem Samtrosen.“

Für die Hochzeit von William und Kate habe der royale Hutmacher Philip Treacy zudem creme-farbene Kunstblümchen bestellt. „Die könnten auch für die Braut sein“, orakelt Steyer. 15 Mitarbeiter beschäftigt er in der Manufaktur im Landkreis Bautzen. Seit mehr als 30 Jahren blümeln die Sachsen bereits für die Hüte der Königsfamilie.

Der erste Kontakt sei auf einer Ausstellung der Kunstblüten in London entstanden, erzählt Steyer. Seitdem bekommen er und seine Frau Heide regelmäßig Post vom Königshof. Dieses Mal hat Treacy eigens Stofffetzen beigefügt und mit schwarzem Filzstift fein säuberlich die Farbe daneben geschrieben. Nichts ist dem Zufall überlassen auf der Hochzeit des Jahres.

Königlich: Prinz William

Der Kunstblumen-Macher erhofft sich davon vor allem ein lukratives Geschäft. „Es wäre schön, wenn es für mich ein Umsatzplus gibt“, sagt der 67-Jährige. Die vorübergehende Insolvenz von Escada habe damals auch seinem Betrieb geschadet. „Das war einer unserer Kunden.“ Eine Königshochzeit sei da ein guter Werbeeffekt.

Über mangelnde Kundschaft kann der Unternehmer momentan zumindest nicht klagen. „Die Hälfte aller Hut-Blumen bei den Pferderennen in Ascot ist von uns“, schätzt er. Eine einzelne Blüte kostet bei ihm zwischen fünf und 150 Euro. Mindestbestellwert: 250 Euro. Der Auftrag des englischen Königshauses dürfte daran wohl nicht gescheitert sein.

Ganz reibungslos lief die königliche Bestellung aber trotzdem nicht, wie Steyer erzählt. „Die letzte Lieferung ist anstelle von London in Mailand gelandet.“ Erst drei Tage vor der Hochzeit seien die Stoffblumen dann bei den Royals angekommen. Dort habe man aber auch denkbar knapp kalkuliert: Der Auftrag ging am 29. März ein. Kein Problem für die Deutschen. Exakt einen Monat später könnte Kate Middleton mit sächsischen Seidenblumen im Haar heiraten. - Falls sie sich nicht doch für ein Diadem entscheidet.