Der gekenterte Säuretanker “Waldhof“ liegt nun in Duisburg. Nach dem Unglück sehen die Behörden keine Auswirkungen auf die Natur.

St. Goarshausen/Düsseldorf. Das Unglück des Säuretankers „Waldhof“ auf dem Mittelrhein hat nach Behördenangaben weder dem Trinkwasser noch der Natur in Nordrhein-Westfalen etwas anhaben können. „Die Lebensgemeinschaft im Rhein ist nicht geschädigt worden“, bilanzierte der Sprecher des Landesumweltamts, Peter Schütz, am Freitag. „Der Verdünnungsfaktor im Rhein ist riesengroß“, erklärte er in Düsseldorf. Die „Waldhof“ liegt seit Freitag in einer Werft im Duisburger Hafen. Das Schiff soll dort kommende Woche aufgedockt werden. Der Tanker war am 13. Januar mit rund 2400 Tonnen Schwefelsäure an Bord in Sichtweite des Loreleyfelsens in Rheinland-Pfalz gekentert. Die Behörden ließen danach einen Teil der gefährlichen Ladung kontrolliert in den Rhein ab.

Trotz dieser Havarie ist die Binnenschifffahrt nach Einschätzung der Polizei sicher. Auf nordrhein-westfälischen Wasserstraßen hatten sich im vergangenen Jahr in der Berufsschifffahrt knapp 240 Unfälle ereignet, wie der Duisburger Polizeisprecher Ramon van der Maat sagte. In jeden vierten Fall seien Gefahrguttransporter verwickelt gewesen. Fünfmal seien gefährliche Stoffe ins Wasser geraten, die aber keine Auswirkungen auf Fauna und Flora gehabt hätten. Van der Maat wertete diese Zahlen angesichts von 260.000Schiffsbewegungen auf den rund 900 Kilometer langen Wasserstraßen in NRW als nicht hoch.

Landesumweltamt-Sprecher Schütz zufolge wurden nach dem „Waldhof“-Unglück zwar geringfügige Veränderungen bei pH-Werten undSchwefelgehalt im Rheinwasser registriert. Die Messwerte aus Bad Honnef bei Bonn seien aber unbedenklich. Etwas kritischer sei die Lage im unmittelbaren Umfeld der Havariestelle gewesen. „Hier kam es sehr wohl zu einer Schädigung“, sagte Schütz.

Betroffen davon seien empfindliche Mikroorganismen gewesen, die sich allerdings normalerweise rasch erholten. Auch beim Trinkwasser gebe es keinen Grund zur Sorge. Dennoch seien die Messergebnisse aus Bad Honnef vorsichtshalber an die Wasserwerke weitergegeben worden. „Wir hatten einfach Glück“, meinte Schütz mit Blick darauf, dass der Tanker nicht auseinandergebrochen ist. (dpa)