Auf Grund des Hochwassers konnten die Schiffskräne nicht zum Unglücksort vordringen. Experten rätselten, ob Schwefelsäure austritt.

St. Goarshausen. Das Hochwasser behindert die Bergung des im Rhein gekenterten Säure-Tankers. Zwei aus Duisburg angeforderte Schiffskräne konnten sich wegen des hohen Wasserstands am Wochenende nicht auf den Weg zum Unglücksort nahe der Loreley machen. Experten rätselten, ob langsam Schwefelsäure aus den Tanks des Schiffwracks austrete. Die Behörden gehen davon aus, dass der Schiffsverkehr an dem Engpass frühestens am Montagnachmittag wieder startet. 200 Schiffe warten auf die Weiterfahrt. Derweil gab es einen ersten Hinweis auf einen der beiden vermissten Bootsleute.

Eine Spaziergängerin hatte etwa sieben Kilometer stromabwärts in Hirzenach einen mit einem blauen Overall bekleideten Mann im Wasser treiben gesehen, teilte die Einsatzleitung mit. Die herbeigerufene Wasserschutzpolizei habe nur wenige Minuten später den Rhein mit Booten und einem Hubschrauber abgesucht, allerdings nichts gefunden. „Die Suche geht natürlich weiter“, sagte der Sprecher.

Am Freitag war das etwa 110 Meter lange Schiffswrack an einem im Grund verankerten Ponton befestigt worden.Die Bergung sollte nach Angaben vom Freitag bis zu vier Wochen dauern. Es sei denkbar, dass sie sich nun verzögere, hieß es.

Die Kräne warteten nun auf der Ruhr, weil sie wegen des Hochwassers nicht unter einer Brücke durchkommen, wie es beim Wasser- und Schifffahrtsamt hieß. Zwei weitere Kräne sind aus Rotterdam in den Niederlanden angefordert.

Ob geringe Mengen Schwefelsäure aus dem Schiff austreten, blieb zunächst unklar. Regelmäßige Messungen der Feuerwehr zeigten „leichte Schwankungen“ beim ph-Wert. Das Mess- und Untersuchungsschiff „MS Burgund“ des Landes sollte in der Nähe des Schiffs das Wasser genau kontrollieren. Nach den Worten einer BASF-Sprecherin werde die 96- prozentige Säure als schwach wassergefährdend eingestuft. Jedoch entstehen bei der Durchmischung mit Wasser hohe Temperaturen.