Das mit 2400 Tonnen Schwefelsäure beladene Schiff kenterte in der Nähe des Loreley-Felsens. Die Suche nach den zwei Vermissten geht weiter.

St. Goarshausen. Nach der Havarie eines mit Schwefelsäure beladenen Schiffes im Rhein soll das Wrack mit einem Ponton vor dem nahenden Hochwasser gesichert werden. Der Schwimmkörper sei „dringend notwendig, um das Schiff zu stabilisieren“, sagte der Sprecher des Rhein-Lahn-Kreises am Freitag am Unglücksort St. Goarshausen. Der Ponton werde in den nächsten Stunden erwartet. Das 110 Meter lange Tankschiff mit 2400 Tonnen Säure liegt auf der Seite, es ist mit mehreren Drahtseilen zum Ufer gesichert. Pontons werden verankert. Der ohnehin viel Wasser führende Rhein soll am Wochenende noch um einen weiteren Meter ansteigen.

Wenig Hoffnung auf Überlebende nach Tankerunglück

Nach der Havarie des Tankschiffes im Rhein ist die Hoffnung inzwischen gering, die zwei vermissten Bootsleute lebend zu bergen. Die Suche nach den beiden sollte am Vormittag fortgesetzt werden, wie ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Bingen am Freitag sagte. Die Bergung des mit knapp 2.400 Tonnen Schwefelsäure beladenen Schiffes könne sich dagegen möglicherweise über Monate hinziehen, teilte ein Sprecher des Lagezentrums im Loreleyhafen von St. Goarshausen mit. Die Schifffahrt auf dem Rhein bleibt weiter gesperrt.

Das Schiff war am Donnerstagmorgen auf der Höhe der Loreley gekentert und liegt auf der Seite. Die Ursache des Unglücks war noch unklar. Zwei Bootsmänner konnten nach der Havarie verletzt an Land gebracht werden, von den beiden anderen fehlt jede Spur.

Am Donnerstag waren sechs Taucher in den Wohnbereich des 110 Meter langes Schiffes vorgerückt. Nach den Aussagen der beiden geretteten Männer befand sich ein Crewmitglied während des Unglücks am Steuerstand. Dieser wurde laut Schifffahrtsamt komplett abgerissen. Die Suche nach den beiden vermissten Besatzungsmitgliedern kann nur bei Tageslicht fortgesetzt werden.

Laut Lagezentrum sind derzeit zwei Kräne aus Rotterdam und Duisburg auf den Weg zur Unglücksstelle. Es bestehe jedoch die Gefahr, dass der Tanker beim Versuch ihn zu heben,auseinanderbrechen könnte, sagte ein Sprecher. Daher bestehe die Möglichkeit, die Schwefelsäure über Monate aus dem Tanker in den Fluss abzulassen. Diese verdünne sich so stark, dass keine Gefahr für die Umwelt bestehe, fügte der Sprecher hinzu. Dazu müsse die Säure aber in kleinen Mengen über einen langen Zeitraum abgelassen werden. (dpa/dapd)