Der festgenommene Familienvater wird weiter vernommen. Die Polizei geht davon aus, dass der 46-Jährige der gesuchte Täter im Fall Mirco ist.

Mönchengladbach/Grefrath. Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Fall des vermissten Mirco aus Grefrath (Kreis Viersen) sucht die Polizei nun offenbar gezielt nach der Leiche des Elfjährigen. Wie die "Rheinische Post" in Düsseldorf berichtete, konzentrieren sich die Nachforschungen jetzt auf Abschnitte an der Autobahn 52. Weitere Suchmaßnahmen sollen im Gebiet der L 361 zwischen Grefrath und Wankum stattfinden. Ein Polizeisprecher und ein Sprecher der Staatsanwaltschaft konnten den Vorgang zunächst nicht bestätigen.

Der am Mittwoch festgenommene Mann gilt mittlerweile als dringend tatverdächtig. Ein Sprecher der Polizei sagte dem Fernsehsender RTL, dass man sicher sei, dass es sich bei dem Festgenommenen um den Täter handelt. Den Angaben zufolge verweigert der Tatverdächtige die Aussage nicht . Es wird nicht mehr ausgeschlossen, dass er den Ermittlern Details zum Fundort verraten haben könnte.

Für den Donnerstag war eine weitere Vernehmung des Mannes vorgesehen. Im Laufe des Tages wird sich auch entscheiden, ob der Tatverdächtige in Untersuchungshaft kommt. Laut der Polizei ist eine Pressekonferenz für Freitag vorgesehen, da die Auswertung der Spuren derzeit noch andauere.

Nach Angaben der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Familienvater mit zwei Kindern. Der Mann soll 46 Jahre alt sein und aus Schwalmtal stammen. Angaben zum Wohnort des Mannes wurden damit konkretisiert. Im Zusammenhang mit dem gesuchten mutmaßlichen Täterfahrzeug - einem VW Passat Kombi - sei der Mann in den Fokus der Ermittler geraten. Laut Polizeisprecher Willy Theveßen hatte der Tatverdächtige zuvor versucht, sein Fahrzeug im Ausland zu verkaufen.

Mirco war am Abend des 3. September auf seinem Heimweg von einer Skateranlage entführt worden. Seitdem fehlt von dem Jungen jede Spur, trotz mehrerer groß angelegter Suchaktionen wurde der Junge nicht gefunden. Bei der Suche nach dem Jungen wurden auch Tornado-Kampfjets und eine fliegende Drohne eingesetzt. Die Eltern richteten sich in einem verzweifelten Appell im Fernsehen an den Täter und baten darum, ihnen zu sagen, wo sich der Junge befindet. Bis auf einige Kleidungsstücke und ein Handy wurde jedoch kein konkreter Hinweis auf den Verbleib des Jungen entdeckt.

Die Polizei geht von einem Sexualdelikt aus. Zudem konzentrierte die Soko "Mirco" ihre Ermittlungen auf die Region, da sie davon ausging, dass der Täter daher kommt. (dapd)