Der Tanker soll bald geborgen werden. Vorher werden die Ladetanks der “Waldhof“ angebohrt, um den Zustand der Säure zu untersuchen.

St. Goarshausen. Der vor der Loreley gekenterte Säuretanker soll an diesem Mittwoch näher untersucht werden. Das havarierte Schiff werde dann so gut gesichert liegen, dass Fachleute die Ladetanks der "Waldhof“ anbohren können, teilte das Pressezentrum „Havarie Loreley“ am Dienstag mit. Über entnommene Proben soll der Zustand der rund 2400 Tonnen Schwefelsäure an Bord überprüft werden, um dann zu entscheiden, wie die Bergung des Tankers weitergeht. „Wir gehen derzeit davon aus, dass die Säure wie geplant abgepumpt werden kann“, sagte ein Sprecher. Zwei leere Tankschiffe liegen bereits an der Unglücksstelle im Rhein bereit. Die „Waldhof“ war am 13. Januar gekentert.

Auf der Suche nach den beiden noch vermissten Bootsmännern betraten am Dienstag Feuerwehrleute das Wrack. Ohne Ergebnis. „Die Wohnräume, die teilweise unter Wasser liegen, sind so zerstört, dass man da keine Rettungskräfte reinschicken kann“, sagte ein Sprecher. Nach dem Unglück waren zwei andere Besatzungsmitglieder leicht verletzt aus dem Fluss gerettet worden.

Für die Bohrungen werde die Schifffahrt auf dem Rhein an jener Stelle von 13.00 Uhr an eingestellt. Auch die B42 zwischen St. Goarshausen und Kaub werde von morgens an gesperrt. Zudem sei der Zugverkehr auf der rechtsrheinischen Bahntrasse zwischen 14.00 und 17.00 Uhr betroffen, hieß es. Bei den Bohrungen werden die Tanks mit einem Wasserstrahl stecknadelgroß aufgebohrt, sagte ein Sprecher. Wenn Wasser in die Tanks eingedrungen ist, sei die Mischung „gefahrenträchtig“. Trifft eine große Menge Schwefelsäure auf Wasser, könne es zu einer Verpuffung kommen.

Seit Donnerstag vergangener Woche können Schiffe rheinaufwärts den Havaristen passieren. In der Gegenrichtung warten dagegen gut 300 Schiffe auf die Weiterfahrt, die meisten davon im Großraum Mainz. Die Liegemöglichkeiten seien dort seit Tagen ausgeschöpft. Vom Oberrhein fahrende Schiffe müssten sich bereits bis zu 100 Kilometer vor der Unglücksstelle einen Liegeplatz suchen.

Um die Bergungsarbeiten weiter vorzubereiten , war am Dienstag einer der Hebekräne durch einen stärkeren ausgetauscht worden. Danach wurden Stahlseile unter dem Schiff durchgezogen, um das auf der Seite liegende Schiff wie in einer Hängematte stabil zu halten. (dpa)