Trotz neuer Gewitter und Regen ging in einigen Gebieten das Hochwasser langsam zurück. Das Ausmaß der Katastrophe wird so deutlicher.

Brisbane/Manila. Im Nordosten Australiens regnet es in Strömen, trotzdem haben in den australischen Hochwasser-Gebieten die Aufräumarbeiten begonnen. Denn trotz neuer Gewitter gingen die Pegelstände in einigen Regionen langsam zurück und das Ausmaß der Katastrophe wurde immer deutlicher. Die Behörden forderten die Menschen dennoch auf, noch nicht in ihre Häuser zurückzukehren. "Es ist wichtig, daran zu denken, dass das noch nicht vorbei ist", sagte der Bürgermeister von Rockhampton, Brad Carter. In Queensland mussten rund 4000 Menschen ihre Häuser verlassen, seit die Regenfälle kurz vor Weihnachten einsetzten. Rund 1200 Häuser wurden überflutet, weitere 10.700 wurden beschädigt. Das Überschwemmungsgebiet ist größer als Deutschland und Frankreich zusammen. Die Schäden durch das Hochwasser waren noch nicht abzusehen. Die Ministerpräsidentin der Region Queensland, Anna Bligh, rechnete mit bis zu fünf Milliarden Dollar für den Wiederaufbau der Häuser, Unternehmen und der Infrastruktur.

Die vom Hochwasser betroffenen fast 200.000 Menschen konnten sich zunächst darüber freuen, dass die Pegel sinken. So ging der Fitzroy River in Rockhampton zurück. Der Fluss hatte 3000 Grundstücke in der Stadt überflutet, in 200 Häusern stand das Wasser im Erdgeschoss. Der Bürgermeister kündigte an, die Aufräumarbeiten und Reparaturen würden lange dauern. "Ich denke, das könnte sich über zwölf Monate hinziehen", sagte Carter.

Andere Regionen dagegen bereiteten sich noch auf den Höhepunkt der Flutwelle vor. Der Balonne-Fluss in St. George etwa sollte Anfang kommender Woche den höchsten Pegelstand erreichen. Mit rund 10.000 Sandsäcken versuchten die Bewohner, ihre Häuser zu schützen.

26 Tote bei Unwetter auf den Philippinen

Bei schweren Unwettern auf den Philippinen sind mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Die Luftwaffe war am Donnerstag im Einsatz, um 40 Menschen in zwei abgelegenen Dörfern zu helfen, die seit einer Woche von der Außenwelt abgeschnitten waren. Erdrutsche hatten den Zugang zu den Dörfern bei St. Bernard in der Provinz Southern Leyte versperrt. Dabei waren mehrere Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben von Bürgermeister Rico Rentuza brauchten vor allem Kinder und ältere Menschen dringend Hilfe. In St. Bernard starben bei Erdrutschen 2006 mehr als 1000 Menschen.

Das Unwettergebiet erstreckt sich über 20 Provinzen im Osten und Süden des Inselstaates. Die Armee war mit Hubschraubern und Booten im Einsatz, um Nahrungsmittel und Medikamente zu verteilen. Nach Angaben der Behörde für Zivilverteidigung kamen seit vergangener Woche bei Überschwemmungen und Erdrutschen 26 Menschen ums Leben. Von den Unwettern seien fast eine halbe Million Menschen betroffen. 18.000 mussten in Notunterkünfte flüchten.