Anhaltender Regen und Flutwarnungen behindern die Aufräumarbeiten in Australien. Während des Zyklons “Yasi“, ist ein Mann in seinem Haus erstickt.

Cairns. Nachdem der Zyklon "Yasi" eine Schneise der Verwüstung durch den Norden Australiens gezogen hat, beteiligen sich nun 4.000 Soldaten an den Aufräumarbeiten. Sie habe weitere 600 Polizisten und Rettungskräfte in die Region entsendet, die mit schwerem Gerät die Schäden des Sturms beseitigen sollen, sagte die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard. Am Freitag wurde in der Stadt Townsville ein Schiff mit 2.750 Tonnen Lebensmittel und Hilfsgüter erwartet. Mit Lastwagen sollen die Waren später in die am stärksten betroffenen Gebiete gebracht werden.

Am Donnerstag war "Yasi" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 Kilometern pro Stunde auf die australische Küste getroffen. Dächer wurden abgedeckt und Häuser eingerissen, Bäume stürzten auf die Straßen und Stromleitungen wurden gekappt. Starker Regen und Flutwellen überschwemmten zahlreiche Straßen in Meeresnähe. Der Sturm zerstörte zahlreiche Bananen- und Zuckerrohrplantagen und verursachte allein in der Landwirtschaft nach ersten Schätzungen einen Schaden von Hunderten Millionen australischen Dollar. Damit dürften sich die Kosten der jüngsten Überschwemmungen im Staat Queensland von derzeit geschätzten 5,6 Milliarden australischen Dollar (4,1 Milliarden Euro) weiter erhöhen.

Regenfälle behindern die Aufräumarbeiten

Anhaltende Regenfälle sowie Flutwarnungen behinderten am Freitag die Aufräumarbeiten. "Ich hoffe nur, dass man uns nicht vergisst", sagte Lisa Smith, deren Haus in der Ortschaft Cardwell schwer beschädigt wurde. Sie beklagte, dass in dem abgelegenen Gebiet bislang noch keine Hilfe eingetroffen sei. Bereits 2006 hatte Smith einen Zyklon in Cardwell erlebt und auch damals habe die Hilfe auf sich warten lassen. "Viele von uns glauben, dass wir nun wieder auf uns allein gestellt sind", sagte sie.

Im Hafen von Cardwell hatte der Sturm Yachten ineinander verkeilt und einige Boote auf die Strandpromenade gespült. Die Yacht von Diane Robson lag am Freitag im Garten ihres Nachbarn. "Ich will das Boot nie mehr betreten", sagte Robson. "Ich habe zu viel Angst."

Unterdessen versicherten die Behörden, alles zu tun, damit die Rettungskräfte schnell in die am stärksten betroffenen Gebieten vordringen und forderten die Bewohner zur Geduld auf. In einigen Ortschaften wurden die Stromversorgung und Telefonverbindungen am Freitag teilweise wieder hergestellt und umgestürzte Bäume von den Straßen geräumt.

Hatte sich die Regierung am Donnerstag noch erfreut gezeigt, dass es keine größeren Personenschäden zu verzeichnen gab, so meldeten die Behörden am Freitag den Tod eines 23-jährigen Mannes. Dieser habe sich während des Sturms in einem Haus im Staat Queensland in Sicherheit gebracht und sei dort an den Abgasen eines Dieselgenerators erstickt. In Cardwell wurden zwei Männer weiterhin vermisst.