Die Bergung der 33 Kumpels steht kurz bevor. Mehrere TV-Sender und Internetportale wollen die Rettungsaktion am Mittwoch live übertragen.

Berlin. Die geplante Rettung der eingeschlossenen Bergleute in Chile wird auch live im deutschen Fernsehen übertragen. Der Nachrichtensender N24 plant Live-Schalten im aktuellen Fernsehprogramm, sobald sich im chilenischen Bergbaugebiet etwas tut; derzeit rechnen die Fachleute mit dem Beginn der Bergung am Mittwoch . Daneben soll es einen ununterbrochenen Live-Stream von der gesamten Bergung der 33 Minenarbeiter im Internet ( www.n24.de ) geben. Der Konkurrent n-tv plant im TV-Programm ebenfalls mit Live-Bildern, ob es eigene Chile-Sondersendungen geben wird, entscheide sich aktuell, hieß es auf Anfrage am Montag.

ARD und ZDF haben derzeit noch keine konkreten Planungen, da der zeitliche Ablauf der Bergungsaktion noch unklar ist. Höchstwahrscheinlich gebe es eine 15-minütige Sondersendung nach den „Tagesthemen“ am Mittwochabend, hieß es von einer ARD-Sprecherin.

+++ Rettung naht: Am Mittwoch sollen die ersten Kumpel geholt werden +++

Die Rettung ist in Sicht: Die letzten Vorbereitungen für die spektakuläre Bergung der 33 verschütteten Kumpel in Chile sind in vollem Gange. In der Nacht zu Montag hoben Hubschrauber an der Mine in der Atacama-Wüste zu Übungsflügen ab, damit die Kumpel reibungslos in Krankenhäuser geflogen werden können. Voraussichtlich ab Mittwoch sollen die Männer durch den Rettungsschacht in einer speziellen Kapsel an die Oberfläche gezogen werden.

Nach einem kurzen Treffen mit Angehörigen sollen sie in ein Krankenhaus in der Stadt Copiapó geflogen werden. Alle Vorbereitungen für die Rettung, auch die Stabilisierung des Rettungsschachtes mit langen Stahlröhren, sollten noch am Montag abgeschlossen werden, teilte Gesundheitsminister Jaime Mañalich mit. Die Rohre sollen verhindern, dass Steine herausbrechen und in die Tiefe donnern – oder sich zwischen Kapsel und Felswand verklemmen. Da es jeweils eine Stunde dauern wird, einen Verschütteten aus der Tiefe hochzuziehen und die Kapsel wieder herabzulassen, wird die ganze Aktion wohl knapp zwei Tage in Anspruch nehmen.

Die Hubschrauber müssen deshalb auch nachts starten und landen. Schwierigkeiten könnte es geben, wenn einer der Bergleute während der Fahrt nach oben kollabiert. Die Männer werden über Sensoren medizinisch überwacht. In 700 Metern Tiefe setzten die Eingeschlossenen ihre Vorbereitungen für den „Día D“, den Tag der Entscheidung, fort. Dazu gehörte ein Kurs, wie auf unangenehme Fragen von Journalisten zu reagieren ist. In einem solchen Fall sollten die Geretteten lieber nicht ärgerlich werden, sondern freundlich, aber bestimmt antworten, dass dies nicht der Augenblick für eine solche Frage sei, berichtete die Zeitung „El Mercurio“.

Das Drama unter Tage hatte am 5. August begonnen. Mehr als zwei Wochen dauerte es, bis die Verschütteten nach dem Einsturz entdeckt und über Schächte versorgt wurden. Noch nie waren Menschen so lange Zeit in so großer Tiefe gefangen. Die Aktion zu ihrer Rettung ist die längste und aufwendigste, die je im Bergbau vorgenommen wurde. Den Verschütteten half ein ausgeklügeltes Beschäftigungs- und Fitnessprogramm, die belastende Zeit in der Tiefe zu überstehen.