Den Bergarbeitern, die über enge Röhren versorgt werden, geht es den Angaben zufolge weiter gut. Sie werden psychologisch und medizinisch betreut.

Santiago de Chile. Nach Angaben der Regierung können die seit fast sieben Wochen in einer chilenischen Mine eingeschlossenen Bergleute erst im November gerettet werden. „Ich habe von keiner offiziellen Ankündigung einer möglicherweise früheren Rettung gehört und bitte deshalb um Zurückhaltung“, sagte Bergbauminister Laurence Golborne. Auch der leitende Ingenieur der Bohrarbeiten bei der Mine San José in der Atacama-Wüste, André Sougarret, betonte dies. „Wir haben immer von den ersten Tagen im November gesprochen“, zitierte ihn die Zeitung „El Mercurio“ am Mittwoch.

In Presseberichten war zuvor spekuliert worden, die 32 Chilenen und ein Bolivianer könnten wegen der guten Fortschritte bei den Rettungsbohrungen eventuell schon in zwei Wochen aus ihrem Verlies befreit werden. Minister Golborne betonte, dass es nicht ausreiche, einen Schacht zu bohren. Die Innenwände eines Rettungstunnels müssten in einem „sehr komplizierten Verfahren“ stabilisiert werden, bevor die seit dem 5. August in 700 Meter Tiefe eingeschlossenen Arbeiter in einer Rettungskapsel an die Oberfläche gezogen werden könnten.

Die Arbeiten an insgesamt drei Rettungsschächten gingen unterdessen weiter. Der langsamste Bohrer vom Typ Strata 950, der bereits seit mehr als drei Wochen im Einsatz ist, stieß mit einer Pilotbohrung bis in eine Tiefe von 350 Metern vor. Die zweite Bohrung mit einem Gerät vom Typ Schramm T-130 befand sich nach 16 Tagen mit einem für die Rettung ausreichend breiten Schacht bei 50 Metern. Und der größte und stärkste Bohrer, der die Arbeit am vergangenen Sonntag aufgenommen hatte, fraß sich bisher 23 Meter weit in das Gestein vor.

Den Bergarbeitern, die über enge Röhren mit dem Nötigsten versorgt werden, ging es den Angaben zufolge weiter gut. Sie werden psychologisch und medizinisch betreut, um für den Tag X der Rettung körperlich und seelisch fit zu sein.