Das Kassationsgericht in Paris hat den Antrag auf Freilassung des Arztes Dieter K. zurückgewiesen. Er bleibt weiter in Frankreich.

Der im Oktober nach Frankreich verschleppte deutsche Arzt Dieter K. bleibt weiter in Haft. Der Kassationshof in Paris wies einen Freilassungsantrag zurück, wie aus dem Gericht verlautete. K. soll in den 80er Jahren die Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin vergewaltigt und getötet haben. Der 74-Jährige bleibt nun bis zu einem möglichen Prozess in Frankreich im Gefängnis.

Der deutsche Herzfacharzt K. war 1995 in Abwesenheit in Frankreich zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, weil er seine Stieftochter, die damals 14-jährige Kalinka Bamberski, mit einer Spritze getötet haben soll. Weil die bayerische Justiz 1987 zu der Einschätzung gelangt war, dass es keine hinreichenden Beweise gegen K. gebe, wurde der heute 74-Jährige nie nach Frankreich ausgeliefert.

Angeblich aus Mitleid mit dem Vater des getöteten Mädchens, André Bamberski, verschleppte im Oktober ein aus dem Kosovo stammender Mann K. nach Frankreich, damit jener dort seine Strafe absitzen müsse. Er entführte den Mediziner aus dessen Haus am Bodensee und legte ihn nachts gefesselt und geknebelt vor einem ostfranzösischen Gerichtsgebäude ab. Der Kosovare gab die Tat zu, verantwortlich soll aber Kalinkas Vater sein. Er ist nach Zahlung einer Kaution in Frankreich auf freiem Fuß.