Das schwere Erdbeben der Stärke 6,2 hat mittlerweile mehr als 260 Menschen das Leben gekostet. Noch immer suchen die Helfer nach Verschütteten. Am Karfreitag will Italien den Opfern Gedenken. Bilder zu der Katastrophe. Berlusconis Sprüche: Eine Auswahl.

L'Aquila/Rom. Nach dem schweren Beben der Stärke 5,8 bis 6,2 am Montagmorgen hat es mehr als 300 Nachbeben gegeben, das Stärkste erreichte 5,2 auf der Richterskala. Die Erdstöße erschweren die Bergungsarbeiten, doch bisher konnten 150 Überlebende aus den Trümmern gerettet werden, darunter eine 20-jährige Studentin und eine 98-jährige Dame. Die Zahl der Toten stieg hingegen auf 260.

Italien will am Karfreitag den Menschen, die ihr Leben verloren haben, gedenken. Der Trauergottesdienst wird von Giuseppe Molinari geleitet, dem Bischof der zu großen Teilen zerstörten Stadt L'Aquila. Papst Benedikt XVI. will das Katastrophengebiet nach Ostern besuchen.

Mehr als 27 700 Menschen haben auf Grund des Erdbebens ihr Zuhause verloren. Die italienische Regierung hat Notlager für sie ein eingerichtet. Der italienische Ministerpräsident verglich die Zeltlager mit einem Campingurlaub. Es fehle den untergebrachten Menschen dort an nichts. Sie hätten warmes Essen und medizinische Versorgung. "Natürlich", sagte er dem Fernsehsender NTV, sei ihre Unterbringung "absolut provisorisch, aber man muss es eben nehmen wie ein Campingwochenende". Die meisten Notunterkünfte befinden sich in der Nähe der Regionalhauptsstadt L’Aquila.

Nach einer Krisensitzung am Montagabend hat die Regierung beschlossen, eine Nothilfe in Höhe von 30 Millionen Euro freizusetzen. Und auch die Popdiva Madonna hat Medienberichten zu Folge für die Opfer der Erdbeben gespendet. "Meine Gedanken sind bei den Familien, die ihre Lieben oder ihr Zuhause verloren haben", sagte die 50-Jährige Sängerin. Die Großeltern von Madonna haben bis 1919 in der betroffenen Region Abruzzen in dem Städtchen Pacentro gelebt. Sie ist froh, den Menschen in einer Gegend, aus der ihre Vorfahren stammen, helfen zu können.

Der Bürgermeister von Pacentro, Fernando Caparso, hatte zuvor an die Sängerin appelliert. "Wenn Madonna ihre Popularität dazu nutzen könnte, die Aufmerksamkeit der Welt auf die Tragödie der Menschen in den Abruzzen zu lenken, dann wäre das eine wunderbare Sache". Die Regierung schätzt, dass der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete etwa 1,3 Milliarden Euro kosten wird.