Nach den rassistischen Äußerungen von John Galliano trennte sich Dior von seinem Designer. Der Modeschöpfer muss sich vor Gericht verantworten.

Paris. Dem britischen Modeschöpfer John Galliano drohen wegen rassistischer Ausfälle bis zu sechs Monate Haft. Am 22. Juni soll sich der 50-Jährige wegen zwei verschiedener Vorfälle vor Gericht verantworten. Das entschied die zuständige Instanz am Donnerstag in Paris. Mehrere Anti-Rassismus-Organisationen wollen als Nebenkläger auftreten. Galliano war wegen der ihm vorgeworfenen Nazi-Parolen vom Modehaus Dior entlassen worden. Er darf künftig auch nicht mehr für die nach ihm benannte Marke arbeiten. Die Zukunft des Labels gilt als ungewiss.

Vor Gericht geht es zunächst um einen Zwischenfall in einer Bar im Pariser Viertel Marais im vergangenen Februar. Galliano soll in betrunkenem Zustand rassistische und antisemitische Bemerkungen zu einem Paar gemacht haben. Er bestritt dies und klagte seinerseits wegen Diffamierung. Zugleich entschuldigte er sich aber bei dem Paar. Zudem soll Galliano im vergangenen Oktober eine 48 Jahre alte Frau mit rassistischen Ausfällen beleidigt haben. Ein Video, das im Internet kursiert, zeigt ihn, wie er „I love Hitler“ lallt.

Dior hält an dem Unternehmen „John Galliano“ mehr als 90 Prozent. Mit einem möglichen Verkauf will Dior bis nach Gallianos Gerichtsprozess warten. Der Modeschöpfer selbst hält acht Prozent an der Marke, für die sich italienische, aber auch chinesische Investoren interessieren sollen.