John Galliano, Stardesigner bei Dior, wurde von dem Modehaus entlassen. Die Prêt-à-Porter-Schau wird somit ohne den Modemacher stattfinden.

Paris. Christian Dior trennt sich nach 14 Jahren von dem britischen Designer John Galliano: Im Internet ist ein Video aufgetaucht, worin Galliano Hitler lobt. Daraufhin erklärte das Modehaus am Dienstag, den Designer mit sofortiger Wirkung entlassen zu haben. Vergangene Woche hatte Dior Galliano bereits nach Handgreiflichkeiten in einem Pariser Restaurant und Antisemitismus-Vorwürfen. Aus Kreisen der Staatsanwaltschaft in der französischen Hauptstadt verlautete, die Vorwürfe gingen auf ein Paar zurück, das ebenfalls in dem Restaurant gesessen habe.

Galliano wurde nach dem Zwischenfall am vergangenen Donnerstagabend befragt und kurz darauf wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Mitarbeiter von Polizei und Staatsanwaltschaft sagten, Gallianos Blutalkoholwert sei hoch gewesen. Der Designer war 14 Jahre Kreativdirektor bei Dior.

Prêt-à-Porter-Schauen im Zeichen des Skandals

Im Zeichen des Skandals um Dior-Stardesigner John Galliano haben die Pariser Prêt-à-Porter-Schauen für Herbst/Winter 2011/12 begonnen. Zwar stehen insgesamt über 90 Schauen auf dem Kalender des neuntägigen Modemarathons, doch im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Dior-Schau an diesem Freitag. Galliano, der antisemitischer Äußerungen beschuldigt wird, wurde von dem französischen Modehaus eben entlassen. Nach Angaben von Mitarbeitern laufen die Vorbereitungen für die Show weiter, die Präsentation wird demnach ohne den britischen Modemacher stattfinden.

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Nun spekulieren alle schon über einen Nachfolger. Und damit stiehlt das Defilee ohne Designer ein wenig der meist gehypten Präsentation die Schau: Am Sonntag (6.3.) wird der Franzose Christophe Lemaire seine erste Kollektion für das Modehaus Hermès präsentieren. Als Nachfolger für Jean Paul Gaultier hat die ursprünglich aus der Sattelmacherei stammende Luxusmarke sich einen Designer ausgesucht, der ihr sportliches Image unterstreichen wird. Lemaire war zuvor rund zehn Jahre Kreativdirektor von Lacoste. Er ist für klare Linien bekannt und eine erfrischend unprätentiöse Art. Perfekt schneidern kann er - seine Karriere startete bei den "Meistern“ Yves Saint Laurent und Thierry Mugler.

Als weitere Höhepunkte der Schauenwoche gelten die Präsentationen der angesagten Phoebe Philo für Céline sowie die von Yves Saint Laurent, Chanel und Louis Vuitton. Vuitton sollte ursprünglich am Mittwoch Abend das Prêt-à-Porter abschließen, die Schau wurde nun auf den Morgen dieses letzten Schauentages (9.3.) verlegt.