Neben Kacar und Tesche könnte auch Sala den gesperrten Rincon gegen Köln vertreten. Trainer Fink will im Training genau hinschauen.

Hamburg. Den trainingsfreien Montag nutzte Thorsten Fink zu einem Erkundungsspaziergang durch das vereiste Hamburg. Dick eingepackt ließen sich der HSV-Trainer und seine Frau Silke auch von der Kälte nicht abhalten, endlich mal ihre neue Wahlheimat genau unter die Lupe zu nehmen: "Viel Zeit für Erkundungstouren hatten wir bislang ja nicht."

Vom heutigen Dienstag an gilt dann wieder die gesamte Aufmerksamkeit des Coaches der nächsten Partie in Köln. Seine schwierigste Aufgabe bis zum Wochenende dürfte sein, einen geeigneten Nachfolger im zentralen Mittelfeld für den gelbgesperrten Tomas Rincon zu finden. Der Venezolaner gilt seit Finks Amtsantritt als einziger gesetzter Profi im HSV-Mittelfeld, überzeugte auch gegen Bayern als laufstarker Abfangjäger vor der Abwehr. "Ich habe einige Überlegungen, werde mir genau anschauen, wer sich in dieser Woche im Training anbietet", sagt Fink.

Drei Kandidaten dürfen sich Hoffnungen machen, die freie Planstelle an der Seite David Jarolims einzunehmen. Neben den naheliegenden Alternativen Robert Tesche und Gojko Kacar erwägt Fink auch, Jacopo Sala von der rechten Mittelfeldseite in die Zentrale zu versetzen. "Das ist eine Option", sagt Fink, der diese Variante bereits im Trainingslager in Marbella ausprobiert hat. Sportchef Frank Arnesen erinnert zudem daran, dass Sala in Chelseas Nachwuchsteams häufig als zentraler Mittelfeldspieler agiert hat. Positiver Randaspekt einer derartigen Entscheidung wäre, dass eine Versetzung Salas Platz im rechten Mittelfeld für den formstarken Ivo Ilicevic schaffen würde.

Jarchow kündigt erneutes Minus beim HSV an

Ochsenzoll e. V. aufgelöst

Endgültig überzeugt ist Fink allerdings noch nicht: "Eigentlich möchte ich ungern zu viel ändern." Bieten sich also die zuletzt kriselnden Kacar oder Tesche im Training an, dürfte Fink einem von beiden den Vorzug als Rincon-Vertreter geben. Keine ernsthafte Alternative ist bislang der Norweger Per Skjelbred, den seit dem Trainingslager in Spanien eine hartnäckige Schienbeinprellung außer Gefecht setzt. Zu viele Gedanken wollte sich Fink über all das aber noch nicht machen, schließlich hatte gestern nur eine Personalie Priorität: Ehefrau Silke.