Der 20 Jahre alte Debütant strahlte ob des vielen Lobes. Für Ivo Ilicevic wird es schwer, Sala aus der Startelf gegen die Bayern zu verdrängen.

Berlin/Hamburg. An seinen ersten Auftritt in der Fußball-Bundesliga erinnerte sich Dennis Diekmeier noch genau: "Ich habe im August 2009 mit Nürnberg gegen Schalke gespielt, mein Gegenspieler war Lewan Kobiaschwili, und es lief für mich überragend. Ich wusste von damals noch, dass er nicht so schnell ist."

Damals verlor Nürnberg noch mit 1:2, dieses Mal war Diekmeier tatkräftig daran beteiligt, dass der HSV nach dem bitteren 1:5 gegen Dortmund zum Rückrundenauftakt gegen Berlin die versprochene Reaktion zeigen konnte. Sowohl zum 1:0 von Marcell Jansen (24.) als auch zum 2:0 von Mladen Petric (45.+1) legte der Rechtsverteidiger hervorragend auf.

Erfreulich auch, wie gut sich Diekmeier mit seinem Vordermann verstand, der nicht Ivo Ilicevic hieß (Trainingsrückstand nach Wadenproblemen), sondern Jacopo Sala. Der erste Italiener beim HSV beeindruckte nicht nur mit seinem mutigen, selbstbewussten Auftreten, sondern auch mit seiner guten Technik und Spielübersicht. "Dass er so eine Leistung in seinem ersten Spiel von Beginn an bringt, konnte man nicht erwarten", lobte Trainer Thorsten Fink, "er hat defensiv sehr gut gearbeitet und auch zentral abgesichert, konnte den Ball gut behaupten. Auf mich machte er insgesamt einen hervorragenden Eindruck."

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Der 20 Jahre alte Debütant strahlte ob des vielen Lobes. Seine Eltern waren extra aus Bergamo eingeflogen, um ihrem Sohn live auf der Tribüne die Daumen zu drücken. "Ich bin glücklich, aber ich habe nach den Verletzungen auch wirklich hart an mir gearbeitet und jeden Tag eine Extraeinheit absolviert, um mein Bein zu stärken", sagte Sala, der aber gestand: "Die letzten zehn Minuten waren hart, schließlich hatte ich vor über einem halben Jahr zuletzt über 90 Minuten gespielt."

Genugtuung durfte Frank Arnesen empfinden, der in der Hinrunde bereits kritisiert worden war, sich hauptsächlich bei den Talenten des FC Chelsea bedient zu haben, schließlich lotste der HSV-Sportchef neben Sala auch Gökhan Töre, Jeffrey Bruma und Michael Mancienne aus London an die Elbe. Doch Arnesen beließ es dabei, auf den nun gestiegenen Konkurrenzkampf auf den Flügeln hinzuweisen: "Sala kann auch auf der linken Seite spielen." Für Ilicevic dürfte es jedenfalls schwer werden, am Sonnabend (18.30 Uhr) gegen die Bayern ins Team zu kommen. Die Münchner scheinen kein gutes Omen für den Kroaten zu sein, schließlich kassierte Ilicevic vor seinem Wechsel nach Hamburg im Trikot von Kaiserslautern gegen den FC Bayern eine Rote Karte. Sollte Sala unter der Woche im Training überzeugen, dürfte Ilicevic nur die Rolle des Jokers bleiben.